Mehr Classic Rock geht eigentlich nicht. Gleich drei britische Bands, die alle schon länger als 50 Jahre existieren und Rockgeschichte mitgeschrieben haben – wenn auch nicht an vorderster Stelle –, kommen am 25. Januar als Paket in die Sporthalle. Wishbone Ash, Uriah Heep und Nazareth heißen die drei Combos bei diesem Stelldichein.

Damit die Umbaupausen sich etwas unterhaltsamer gestalten, gibt es bei diesem Abend unter dem Titel „Music & Stories“ mit Andy Scott einen Moderator, der Storys aus den anderen Musikern herauskitzeln soll. Scott weiß, was er fragen muss, denn er ist selber vom Fach. In den 70er-Jahren war er Gitarrist und Songschreiber bei der Glamrock-Band The Sweet. Auch Scott hat erlebt, was damals Backstage alles abging. An diesem Abend möchte er von den Kollegen Geschichten über die größten Exzesse, die hübschesten Groupies und die durchgeknalltesten Manager hören.

Wenn der Name Nazareth in Zusammenhang mit Rockmusik auftaucht, fällt jedem Radiohörer sofort „Love Hurts“ ein. Mit dieser Ballade, damals von Dan McCafferty gesungen, hatte die 1968 gegründete schottische Band 1974 ihren größten Hit, inzwischen ein Klassiker. Bis 2013 war McCafferty bei Nazareth aktiv, dann zwangen ihn gesundheitliche Pro­bleme, seinen Job hinterm Mikro aufzugeben. Seit 2015 ist Carl Sentance neuer Sänger. Mit Bassist Pete Agnew ist nur noch ein Musiker der Originalbesetzung aktiv. Gitarre spielt seit 26 Jahren Jimmy Murrison, den Schlagzeugschemel besetzt Pete Agnews Sohn Lee, der 1999 nach dem Tod von Darrell Sweet festes Mitglied von Nazareth wurde. Das klingt nach einer sehr bewegten Bandgeschichte und wird Andy Scott einiges an Nachfragen bei den Band-Storys ermöglichen.

Die Bands erlebten alle Höhen und Tiefen im Rock-Zirkus

Eine Menge an Veränderungen in der Besetzung gab es auch bei Uriah Heep – angesichts der langen Bandgeschichte nicht erstaunlich. Gegründet wurde die Band 1969 in London von dem damals 19 Jahre alten Gitarristen Mick Box. Er steht seinem Quintett immer noch vor und hat Uriah Heep zusammen mit Keyboarder Phil Lanzon seit den späten 60er-Jahren durch alle Höhen und Tiefen des Rock-Zirkus geführt. 45 Millionen Tonträger hat die Band in ihrer Karriere verkauft, „Easy Living“ und „Lady In Black“ gelten als die größten Hits der Engländer. Mehr als 25 Studioalben hat Uriah Heep aufgenommen, Box und Lanzon wollten immer mit neuen Songs auf Tournee gehen und nicht nur ein Best-of-Programm der frühen Erfolge abspulen. Fans der Band freuen sich natürlich, wenn auch das frühe „Gypsy“ auf der Setlist auftaucht, weil es ein echter Rock-Kracher ist.

Mit schöner Regelmäßigkeit gastiert Wishbone Ash das eine ums andere Jahr in der Fabrik, in diesem Winter ist die Band am 25. Januar in der weitaus größeren Sporthalle mit von der Partie und wird wieder einmal zeigen, wie großartig zwei Leadgitarren klingen, wenn sie von wirklichen Virtuosen gespielt werden. Von der Urbesetzung des Jahres 1969 ist immerhin noch Saitenbieger Andy Powell dabei, sein jüngerer Duett-Partner an der Gitarre heißt seit drei Jahren Mark Abrahams. Los geht der Abend in der Sporthalle bereits um 18.30 Uhr – weil es viel Musik und viel zu erzählen gibt.

Music & Stories“ – Uriah Heep, Wishbone Ash, Nazareth Sa 25.1., 18.30 Uhr, Sporthalle (U Lattenkamp) Krochmannstraße 55, Karten ab 54 Euro im Vorverkauf; www.hamburgkonzerte.de