Mittendrin liegt dieses gemütliche Lokal. Mittendrin in Duvenstedt, direkt am Kreisverkehr kurz vor der Stadtgrenze. Da muss man nun erst mal hinkommen aus dem Hamburger Westen, aus Eppendorf oder Wandsbek. Aber dann geht man im Alstertal spazieren und belohnt sich anschließend mit einem Besuch im Restaurant Lenz. „Lenz“ ist ein altertümlicher Begriff für Frühling. Also hinein ins frische Vergnügen.

Chefkoch Leslie Himmelheber hat noch einen anderen Grund, sein Restaurant so zu nennen. „,Lenz‘ ist mein zweiter Vorname, aber ich benutze ihn nicht.“ Seit Herbst 2007 bestimmt der gebürtige Möllner, was auf den Teller kommt im Vorort. Und auch aus der Zeit davor hat Himmelheber beeindruckende Stationen in seinem Lebenslauf: Ausbildung im Fischereihafen Restaurant, Demi-Chef de Partie bei Stock’s in Ellerbek und im Restaurant am Marstall von Christian Jürgens in München. „Und bevor ich den eigenen Betrieb gegründet habe, war ich fünf Jahre lang die rechte Hand von Zweisternekoch Jörg Sackmann in Baiersbronn im Schwarzwald“, erzählt der Koch. „Das war eine sehr prägende Zeit, ich habe viel gelernt.

Steckrübeneintopf? Nicht vergleichbar mit gräulichem Matsch aus der Kindheit

Als „bodenständig, kreativ und saisonal“ beschreibt Himmelheber seine Küche. Und so kommt in diesen Wintertagen ein deftiger und gleichzeitig feiner Steck­rübeneintopf (9,80 Euro) in den Teller. Das Gemüse ist mürbe auf den Punkt und hat so gar nichts mit dem gräulichen Matsch zu tun, wie ihn viele noch aus Kindheitstagen kennen. Lecker ist auch die Entenkeule mit zartem Fleisch und knuspriger Haut, begleitet von balanciert gewürztem Rotkohl (14,50 Euro). Und das Filet vom Wolfsbarsch thront auf raffiniertem ­Oliven-Kartoffelpüree, begleitet von Zucchini-Scheiben, die sogar nach etwas schmecken und nicht nur grün sind (13,50 Euro).

Die Portionen sind auch im Mittagstisch gut bemessen, sodass für Nachtisch leider kein Platz mehr im Magen ist. Eher für einen Espresso, der mit 3,20 Euro allerdings ziemlich teuer ist. Auch das Wasser in Flaschen kommt noch aus Italien (0,75 l für 6,90 Euro). Und wer mittags bereits dem Rebensaft mit Prozenten zugetan ist, bekommt 0,1 Liter ab 3,90 Euro.

Die Kleinen können durch eine Scheibe von einem Hocker in die Küche gucken

Graue Wände, Holzfußboden, Wandlampen, Spiegel, Blumenschmuck und Kerzen sorgen für eine elegante und gleichzeitig lässige Atmosphäre in dem Lokal mit seinen rund 120 Plätzen in drei Räumen und im Wintergarten. Für den freundlich-aufmerksamen und umsichtigen Service sind Nathalie Möllner und Michael Weis zuständig.

Besonderer Hingucker: Im linken Raum gibt eine Glasscheibe den Blick auf die geräumige und sehr aufgeräumte Küche frei. „Die Gäste lieben es, uns bei der Arbeit zuzusehen“, sagt Leslie Himmelheber. Und damit auch die Kleinen in die Küche gucken können, steht für sie vor dem Fenster extra ein Hocker bereit. „Kinder von heute sind die Gäste von morgen“, weiß der Chef.

Das Lenz bietet ein geschmackvolles, frisches Vergnügen am Stadtrand. Der Weg lohnt sich.

Lenz Restaurant (U Ohlstedt + Bus 276), Poppenbütteler Chaussee 3, Mo + Mi–Sa, jew. 12.00–15.00 u. ab 17.30, So ab 12.00 durch­gehend, Di Ruhetag, T. 60 55 88 87; www.restaurant-lenz.de