Newstyle und Breakdance, Rap oder Beatboxing – derlei Tanzstile, Sprechgesang oder Imitationen von Percussion-Instrumenten mit dem Mund lernen Kinder und Jugendliche an gut 35 Standorten in der Freien und Hansestadt. Sie sind Teil der HipHop Academy Hamburg. Das Projekt, das die Stiftung Kulturpalast in Billstedt vor zwölf Jahren gegründet hat, bietet Menschen von 13 bis 25 Jahren ein ganzjähriges Trainingsprogramm.

Und Wettbewerbe, „Battlefields“, motivieren. Sie bereiten aber auch Shows vor wie die Gala, die von Donnerstag bis Sonnabend (28. bis 30.11.) zum achten Mal in der größten Halle k6 auf Kamp­nagel über die Bühne geht. „Hip-Hop ist eine Jugendkultur, die weltweit funktioniert“, hat Dörte Inselmann, Intendantin und Vorstand der Stiftung Kultur Palast, längst erkannt. Diese Kultur stiftet Identität, egal welcher Herkunft und Nationalität die Jugendlichen sind.

Die Gala der HipHop Academy zeigt einen Musiktanztheaterabend mit 130 Nachwuchskünstlern. Seit 2007 hat sich die HipHop Academy der Straßenkultur verschrieben. Deutschlandweit einzigartig: Heute gibt es Klassen in sechs Sparten – bis hin zu Graffiti. Die Gala ist auch eine Leistungsschau der Künstler verschiedener Trainings-Levels.

Das zweite Stück des Abends ist eine internationale Co-Produktion: „Outcast – all the way up“ entstand unter der Leitung von Ben Wichert, des künstlerischen Leiters der Hip­Hop Academy. Er hat nicht nur mit etwa 30 Studierenden des Levels 3 (L3) und Mitgliedern der HipHop Aca­demy gearbeitet. Ins Stück integriert hat er auch einen Gastauftritt von zwei Tänzerinnen der Dansekapellet Kopenhagen mit Franklyn „Slunch“ Kakyire und Can „Kazim“ Gülec von der HipHop Academy. „Cher Guertes, Leiterin der Dansekapellet, und ich versuchen jährlich ein Projekt zu realisieren, wie jetzt wieder für das deutsch-dänische Freundschaftsjahr 2020“, erläutert Dörte Inselmann.

Im ersten Stück „A la Muhammad Ali“ sind 100 Studierende aus L1 und L2 zu sehen. Regisseurin AnDy Calypso zeigt, wie sich junge Menschen mit vielfältigen Geschichten begegnen und sich austauschen.

„In beiden Stücken zoomen wir in die Leben und Situation der Darsteller. Für den Zuschauer halten wir regelrecht die Lupe ans Auge“, sagt Ben Wichert. „Sowohl ,Outcast‘ als auch die Künstler von ,Muhammad Ali‘ stehen für die Hip-Hop-Werte ,Peace, Love, Unity and Having Fun‘. Es ist eine persönliche Geschichte, die von den Erfahrungen und Momenten der Darsteller lebt.“ Und ein Kämpfer stecke schließlich in allen.

Ben Wichert spricht aus Erfahrung: Der gebürtige Wuppertaler ist zweimaliger Weltmeister im New­style und sehr gefragt. Er arbeitete schon mit Percussion-Star Martin Grubinger. AnDy Calypso, die 2007 als Nachwuchstänzerin bei der Hip­Hop Academy begann, hat sich zur Trainerin und Choreografin entwickelt. Noch ein Erfolgsmodell.

Gala 2019 Do 28., Fr 29., Sa 30.11., je 19.00, Kampnagel/K6 (Bus 17, 172, 173), Jarrestr. 20–24, Karten zu 8,- (erm.) bis 28,-: T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de; www.hiphopacademy-hamburg.de