Ein Stockwerk reicht nicht mehr aus. Die 42 Künstler, die zurzeit ihre Exponate im Museum für Kunst und Gewerbe im Rahmen der Messe „Kunst und Handwerk“ ausstellen, haben sich mit ihren Ständen im Erdgeschoss und ersten Stock des Museums ausgebreitet. Zu sehen sind Keramik, Schmuck, Tischlerarbeiten, Stoffe, Messer, Papierarbeiten und vieles mehr.

Die Karlsruher Designerin Annette Lechler ist gerade dabei, ihren Stand aufzubauen. Sie zeigt Schmuck aus Silber, Gold, PVC und Holz. Ihre Armreifen und Ketten sind mehrgliedrig, wechseln ihr Aussehen, wenn der Mensch eine neue Körperhaltung einnimmt. „Es geht hier um Veränderung und Bewegung“, erklärt sie die Wirkweise ihrer Objekte. Die Aussteller stehen dem Publikum für Gespräche zur Verfügung. Oder für Verhandlungen, denn die Veranstaltung ist eine Verkaufsmesse, bei der man schon ab etwa 60 Euro Kunst oder Gebrauchsgegenstände erstehen kann.

Die Hamburgerin Ragna Gutschow hat Kabinettschränke und andere Holzarbeiten getischlert. In der Vitrine der Hildesheimer Sophie Hebach-Kloess und Jan Hebach funkeln japanische Messer. Die bayerische Designerin Maria van Vügt hat aus Flugzeug-Sperrholz und Leder Origami-Schaukelhocker gebaut.

„Seit 1887 gibt es diese Messe hier schon“, erklärt Museumssprecherin Michaela Hill die beliebte Veranstaltung, die von den Besuchern auch „Weihnachtsmesse“ genannt wird. Unter den teilnehmenden Künstlern wird der mit 7500 Euro dotierte Justus Brinckmann Preis und ein mit 2500 Euro dotierte Förderpreis vergeben. „Das ist hier ein best of Kunsthandwerk. Wir zeigen handgemachte Objekte von hoher Qualität“, so die Sprecherin. Die Ausstellung versetzt das Museum aber auch quasi in einen Ausnahmezustand. „Das Anfassen der Exponate ist bei dieser Messe ausnahmsweise mal erlaubt“, sagt Hille.

Messe „Kunst und Handwerk“ Fr 22.11. bis So 1.12., Museum für Kunst und Gewerbe (U/S Hbf.), Steintorplatz, Öffnungszeiten Di-So 10.00-18.00, Do 10.00-21.00, Eintritt 12,-/erm. 8,-; www.mkg-hamburg.de