Nein, Charlotte Aitchison alias Charli XCX ist wieder kein Weltstar geworden. Wann immer neue Lieder der britischen Sängerin und Komponistin erscheinen, drehen Kritiker durch und heben sie als neues Pop-Rollenmodell auf den Schild. Seit bald sieben Jahren ist das jetzt so, aber unter dem Strich sind ihre Alben „True Romance“ (20133), „Sucker“ (2014) und im September „Charli“ trotz aller
Lobeshymnen kommerziell verreckt. Lieder, die sie für andere Künstler schrieb wie „I Love It“ für Icona Pop oder „Fancy“ für Iggy Azalea wurden hingegen Welthits.

Charli XCX hat alles, was es braucht, um aus der Popmasse zu stechen. Ihre Songs sind unfassbar eingängig, sehr gut tanzbar, unbedingt lebensbejahend, aber nicht oberflächlich. Ihre Haltung und ihr Image sind selbstbewusst, modern und beispielhaft für die neue Generation mit Rollenmodellen wie der kalifornischen Sängerin Billie Eilish und Detroits Hip-Hop-Shootingstar Lizzo. Letztere gehört neben Christine And The Queens, Sky Ferreira und Haim auch zu den Gästen auf „Charli“. Das sorgt für geballte Electro-Pop-Kraft, versammeltes Talent, große Tanzlust: Wird Charli XCX nun unter- oder überschätzt? Offensichtlich beides.

Charli XCX, Dorian Electra So 10.11., 20 Uhr, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 37,15 Euro
im Vorverkauf; www.fabrik.de