Ein Lebensgefühl, ein Milliardengeschäft, eine Kultur, die sich in unzählige Subkulturen aufspaltet: Heavy Metal ist eines der interessantesten musikalischen Phänomene. Jörg Sonntag spürt in seinem Film „Cum On Feel The Noize“ diesem nach – von den Anfängen im „Beat Club“ bis zu Wacken, von Jimi Hendrix bis Metallica dokumentiert er die Entwicklung von Rock zu Metal, ein Exkurs zum Glam Rock von Bands wie The Sweet oder T.Rex inklusive. So unterhaltsam wie informativ und nur einer von 17 Programmpunkten des Unerhört! Musikfilmfestivals, das bis 10. November im Metropolis, 3001 und B-Movie läuft.

Zum Auftakt war „A Dog Called Money“ (6.11., 21 Uhr, Metropolis) zu sehen. Ein Film über eine Reise, die Sängerin und Komponistin PJ Harvey mit dem Reportage-Fotografen Seamus Murphy unternahm. Die Eindrücke in Afghanistan, im Kosovo und in Washington D.C. resultierten in dem Album „The Hope Six Demolition Project“. Klingt verheißungsvoll, doch das Unerhört! hat natürlich noch viel mehr zu bieten. Etwa einen Blick auf die ziemlich irre „Plattenküche“ mit Helga Feddersen und Frank Zander, die von 1976 bis 1980 erst im WDR, dann in der ARD lief (7.11., 21 Uhr, B-Movie). Oder die Miles-Davis-Doku „Birth Of Cool“ (8.11., 19 Uhr, 3001), die Geschichte des US-amerikanischen Rockmagazins „Creem“ („Boy Howdy!“, 7.11., 21 Uhr, 3001) und ein Ausflug in das Universum der Band New Order („De­cades“, 9.11., 19 Uhr, 3001).

Wer es gern noch etwas exotischer mag, dürfte Spaß an den Dokumentationen „Growling Mountains“ und „Slumdog Metal“ haben, die im Doppelprogramm „Metal in Asia“ laufen und sich mit den jeweiligen Szenen in Nepal und Kambodscha beschäftigen (9.11., 17 Uhr, B-Movie). Ungewöhnlich und sehenswert auch der Doppler „Black Moves“ über die Techno-Szene in Detroit und Vogueing-Star Lasseindra Ninja (8.11., 19 Uhr, B-Movie).

Jazzfans dürfen natürlich die Doku über Rolf und Joachim Kühn („Brüder Kühn – Zwei Musiker spielen sich frei“ 8.11., 21 Uhr, 3001) nicht verpassen, und niemand, der auf Soul steht, kommt gewiss an dem Aretha-Franklin-Konzertfilm „Amazing Grace“ (10.11., 12.30 Uhr, 3001) vorbei.

Der besondere Tipp: „If The Dancer Dances“, eine Hommage an den Choreografen Merce Cunningham, die weitgehend ohne Musik auskommt – und dennoch fesselt (8.11., 17 Uhr, 3001).

Unerhört! Musikfilmfestival bis So 10.11., Metropolis, 3001, B-Movie, Karten: 9, ermäßigt 8 Euro