Eine Indie-Rockband aus Südengland verpasst sich Garagen-Rohheit und gleichzeitig die exzentrische Grandezza eines James Brown oder Barry White: Dieser Philosophie folgt The Heavy aus Bath nun schon seit über zehn Jahren. Trotzdem schwebt die Band unter Frontmann Kelvin Swaby stets ein wenig unter dem Radar – unverständlicherweise.

The Heavy sind Meister im Hymnenkomponieren mit mal pompösen Arrangements und mal filigraner Orchestrierung: Immer wenn ein Song vorausschaubar erscheint, ändert er die Richtung. Ein Potpourri aus Motown-Soul, Hip-Hop-Beats, kreischenden Punk-Gitarren und großem Blasorchester. Das jüngste Album „Sons“ ist eindrucksvoll produziert und unglaublich energetisch.

Da mag es unerklärlich wirken, dass sich The Heavy meistens am Rande der Charts aufhalten. Dafür wurden sie auf andere Art und Weise geehrt. 2016 verwertete Quentin Tarantino ihren Song „Same Ol’“ in seinem Film „The Hateful Eight“. Der nächste Karriereschritt wäre laut Band ein James-Bond-Titelsong. Gute Idee!