Am Anfang war das Blut. Und am Ende auch. Vor 37 Jahren fiel John Rambo (Sylvester Stallone) einem Provinz-Sheriff negativ auf. In der Kleinstadt Hope, im äußersten Nordwesten der USA, wurde der Vietnamkriegs-Veteran als vermeintlicher Landstreicher festgenommen und so gedemütigt, dass er in die angrenzenden Bergwälder floh, als wären sie der Dschungel von Vietnam.

„First Blood“ hieß dieser Film, der in Deutschland schlicht „Rambo“ genannt wurde und das Action-Kino prägte wie kaum ein zweiter. Nun, nach drei Fortsetzungen, ist John Rambo auf die Pferderanch seines verstorbenen Vaters zurückgekehrt, auf der Maria (Adriana Barraza) jeden Abend mit dem Essen auf ihn und Enkelin Gabriella (Yvette Monreal) wartet. Als Patriarch dieser Patchwork-Familie hatte sich Rambo bereits in seinem geruhsamen Lebensabend eingerichtet. Doch eines Tages bekommt Gabriella einen Anruf aus dem wenige Autostunden entfernten Mexiko. Ein paar K.-o.-Tropfen später findet sie sich in den Fängen eines Menschenhändlerrings wieder.

Regisseur Adrian Grunberg setzt weder auf eine ausgefeilte Dramaturgie noch auf verklärtes Heldentum und geht selbst für einen klassischen Rache-Shooter auffällig schlicht zu Werke. Doch nicht zuletzt dank Stallones Charisma gelingt gerade so das adäquate Finale einer Filmreihe, die von jeher zerrissen war zwischen sozialkritischem Drama und martialischem Gemetzel als Selbstzweck.

„Rambo: Last Blood“ USA, 2019, 98 Min., ab 18 J., R: Adrian Grunberg, D: Sylvester Stallone, Paz Vega, Yvette Monreal, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa, UCI Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek; www.universumfilm.de