„So, wer übernimmt hier die Verantwortung?“, fragt Arthur Richelmann grinsend und schenkt schwungvoll einen Probeschluck des pfälzischen Chardonnay ein. Der Chef begrüßt, bedient und kocht höchstpersönlich – an diesem Sommerabend sogar ganz leger in kurzer Hose.

Die Williamine ist das wohl kleinste und unprätentiöseste Gourmet-Restaurant Hamburgs: Nur sechs Tische stehen in dem von Kerzenschein erhellten Eta­blissement am Kleinen Schäferkamp, in dem Richelmann seit 1993 dezente französische Küche „mit einem Hauch Bella Italia“ serviert. Die Gäste können zwischen einem Drei-, Vier- und Fünf-Gänge-Menü, zu jeweils 29, 36 und 54,50 Euro, wählen. Es stellt sich die Frage: „Fleisch oder Fisch?“ – Vegetarier haben es bei dieser Küche der alten Schule eher schwer. À la carte kocht Richelmann in der Regel nicht – „dafür ist die Küche einfach zu klein“ –, es sei denn, der ganze Tisch einigt sich auf ein Gericht.