„Messer im Herz“ fängt mit einer Szene an, die man so schnell nicht vergisst. Ein junger Homosexueller schleppt in dieses zweiten Spielfilm von Yann Gonzalez, der 2018 in Cannes Weltpremiere feierte und nun endlich den Weg in die deutschen Kinos gefunden hat, nach einer durchtanzten Nacht einen Leder-Kerl ab. Doch plötzlich zückt der Fremde einen riesigen Dildo, aus dem sich eine scharfe Klinge herausschiebt. Statt in Leidenschaft endet die Begegnung so blutig wie tödlich.

Der Ermordete war Darsteller in Schwulen-Pornos, mit denen Anne (Vanessa Paradis in ihrer bislang ungewöhnlichsten Rolle) im Paris der späten 70er-Jahre ihr Geld verdient. Er bleibt nicht der einzige Tote im Umfeld der Produzentin. Die Polizei scheint sich für Morde in diesem Milieu wenig zu interessieren. So bleibt Anne nur, ihren bunten Haufen Mitstreiter möglichst eng um sich zu scharen und den Betrieb mit nervöser Energie am Laufen zu halten. Ausgerechnet mit einem Porno über einen Serientäter – eine Falle für den Mörder.