Wenn ein recht junges, modernes Theater 100 Liter (Bühnen-)Blut bestellt, klingt das dramatisch. Ist es auch – zumindest bei „Carrie“. Mit jenem Roman begründete Stephen King 1974 seinen Weltruhm als „King of Horror“. Der US-amerikanische Schriftsteller – mehr als 400 Millionen verkaufte Bücher in mehr als 50 Sprachen – ließ seinem Romanerstling Werke wie „Shining, „The Green Mile“ oder „Doctor Sleep“ folgen, sie wurden später als Filme auch Kinoerfolge.

Das Hamburger Theater First Stage indes betritt mit seiner „Carrie“-Adaption Neuland. Stephen King als Musiktheater – das gab es auch in der vor drei Jahren eröffneten 279-Plätze-Bühne in Altona-Altstadt noch nicht, geschweige denn in der Musical-Hauptstadt Hamburg. Im Vorjahr hatte das First Stage erstmals in der Hansestadt „Fame – der Weg zum Ruhm“ als Musical gezeigt. Das Stück, basierend auf dem mit zwei Oscars ausgezeichneten US-Tanzfilm von 1980, brauchte mit einem jungen Ensemble und einer kleinen, aber feinen Liveband den Vergleich mit großen Musical-Häusern ­alles andere als zu scheuen.