Was für ein Auftritt. Gleich zu Beginn von „Rocketman“ erklingt tosende Musik, eine Tür wird aufgerissen, und aus gleißendem Licht tritt ein Mann in knallorangem Glitzeranzug, mit Hochplateaustiefeln, Engelsflügeln und Hörnerkappe hervor. Elton John, ein Star im Rampenlicht, auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Aber dann erstirbt die Musik jäh. Der Mann steht mit seinem Kostüm in einer Selbsthilfegruppe. Nimmt auf einem Stuhl Platz und gesteht, wieso er hier ist: weil er süchtig ist. Arbeitssüchtig, sexsüchtig, alkoholsüchtig, medikamentensüchtig, drogensüchtig. So beginnt „Rocketman“, die Filmbiografie über Elton John.

Das Intro gibt bereits die Tonalität des ganzen Films vor. Weil hier eine Vita nicht chronologisch durchgeblättert, sondern als Lebensbeichte bilanziert wird. In der der Mann, der das schrille Outfit bald gegen einen Bademantel und dann auch gegen Straßenkleidung tauscht, dem verblüfftem Kreis der anonymen Süchtigen erklärt, wie er wurde, was er ist. Dabei wird das Ganze nicht etwa als Drama erzählt, sondern mit Musicaleinlagen.