Hamburg.

„Hamburger Wetter, wir haben Hamburger Wetter!“, skandieren Fans des FC St. Pauli, wenn es am Millerntor mal wieder so richtig schüttet. Die Laune lässt sich davon niemand vermiesen – eine Gemeinsamkeit mit dem Elbjazz-Publikum, das im vergangenen Rekordjahr (15.000 Besucher pro Festivaltag) auch das Unwetter am Freitagabend ziemlich locker wegsteckte. Immerhin gab es ein exquisites Programm auf dem Gelände von Blohm + Voss, in der Elbphilharmonie und an weiteren Spielorten zu bejubeln. So dürfte es auch in diesem Jahr – in dem das Wetter hoffentlich mitspielt! – sein.

Zum einen sind da natürlich die Topstars, Zugpferde eines Festivals, die helfen, den Kartenvorverkauf in Gang zu bringen. Sänger Jamie Cullum gehört dazu, auch Sängerin Sophie Hunger (die mit Jazz allerdings nur am Rande zu tun hat) und die Funk-Soul-Jazz-Band Tower of Power. Doch im Grunde geht es beim Elbjazz weniger darum, große Namen abzuhaken als vielmehr, sich durch die beiden Tage treiben zu lassen. Zwar muss das gewünschte Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie vorab reserviert werden, doch abgesehen davon herrscht freie Auswahl. Wie wäre es etwa mit einem der Auftritte von Pianistin Julia Hülsmann, in diesem Jahr Artist in Residence? Am Freitag (19 Uhr) spielt sie erst mit ihrem Oktett auf der Hauptbühne bei Blohm + Voss, später (23 Uhr) dann im Duett mit Vibrafonist Christopher Dell in St. Katharinen. Unbedingt hörenswert ist natürlich auch das Michael Wollny Trio (Freitag, 21 Uhr) und die Formation Kamaal Williams (Freitag, 20 Uhr), die sich am 70er-Jahre-Fusionsound eines Herbie Hancock orientiert. Ebenfalls toll: Die Retro-Funkband Midlife (Freitag, 20.30 Uhr).