Elton John und das Kino – das ist eine lange Geschichte. Er hat über Marilyn Monroe gesungen („Candle In The Wind“), über den „Singing Cowboy“ („Roy Rogers“) und war bei der Verfilmung der Rockoper „Tommy“ mit dabei (als „Pinball Wizard“). Jetzt wird Sir Elton Hercules John selbst zum Thema eines Kinofilms.

In Dexter Fetchers Biopic „Rocketman“ spielt der britische Darsteller Taron Egerton den exzentrischen Musiker, der eigentlich Reginald Kenneth Dwight heißt. Egerton hat die Originalsongs für den Film gekonnt nachgesungen und war beim Filmfestival in Cannes in einem Duett mit Elton John zu sehen, beide sangen gemeinsam den 1972 geschriebenen Titelsong.

Der Film ist eine Hommage an den heute 72-Jährigen und seine Macken, von den verrückten Brillen bis hin zu den schrillen Bühnenoutfits, und letztlich eher ein Musical als eine kritische Würdigung. Den Fans wird das wahrscheinlich gefallen. Kritiker bemängeln, der Film verbreite eine grundgereinigte Version von Johns Leben, der sich mit diesem Film selbst ein Denkmal im Kino setzen will.

Kurioserweise ist „Rocketman“ vom selben Regisseur inszeniert worden, der auch bei „Bohemian Rhapsody“ Regie führte: Dexter Fletcher. In beiden Filmen geht es um schwule Musiker, die in den 70er- und 80er-Jahren ihre ersten großen Erfolge feierten. Mit der Homosexualität gehen sie dennoch ziemlich unterschiedlich um. Im Film über Elton John wird sie angenehm offen thematisiert, während sie beim Film über Freddy Mercury mit falscher Scham kaschiert und über lange Zeit unter den Teppich gekehrt wird.

Elton John gibt ab Anfang Juni die einzigen Deutschland-Konzerte seiner aktuellen Tour in Wiesbaden (1. Juni) und München (5. Juli) . Wem das zu weit weg ist, und wer nicht mehr bis zum offiziellen Kinostart am kommenden Donnerstag warten möchte, hat in mehreren Hamburger Kinos die Gelegenheit, sich Previews anzusehen.

„Rocketman“ Mi 29.5., im Astor, Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Savoy (OF), UCIs Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek, Zeise