Die Gitarre hatte es nicht leicht in den vergangenen zehn Jahren. Während Hip-Hop- und Elektrostars Charts und Streaming-Playlisten dominieren, hat die Gitarre an Bedeutung verloren. Verkäufe gehen zurück, die großen Marken kriseln. Der Urknall der Rock- und Popmusik ist ein gutes Stück verklungen.

Zumindest, was die elektrische Gitarre betrifft. Die akustische Gitarre hingegen erfreut sich weiterhin großer Popularität, vom unbekannten Singer-Songwriter auf der Pub-Bühne bis zu Ed Sheeran vor 80.000 Zuschauern auf der Bahrenfelder Trabrennbahn. Seit 2010 übersteigen die Verkäufe von akustischen Gitarren die der elektrischen, und auch die deutschen Musikschulen freuen sich über eine steigende Anzahl von Interessierten. Aus ersten zaghaft gezupften Tönen wird die nächste Generation an den sechs Saiten, die sich grenzenlos in allen Bereichen spielt: Klassik, Jazz, Flamenco, Folk, Pop, Rock.

Das freut auch die 2000 gegründete Initiative GitarreHamburg. Mit ihrer jährliche Veranstaltungsreihe „Hamburger Gitarrentage“ möchte sie von diesem Freitag an bis in den Dezember hinein mit zahlreichen Konzerten, Workshops und Meisterkursen Anfänger und Virtuosen, Musiker, Zuhörer und Zuschauer in Einklang bringen.

Den ersten Akkord spielt an diesem Freitag im Amelie Forum (Haselkamp 33, 20 Uhr) die klassisch ausgebildete Hamburgerin Julia Lange, die mit ihren 20 Jahren als großes Talent gilt und mit ihrer percussiven Fingerpicking-Version von „Yesterday“ 1,6 Millionen YouTube-Zuschauer begeisterte. Eintritt frei.

Ab Mai geht es dann weiter mit Konzerten von Giulia Ballaré (10. Mai), Tatyana Ryzhkova (14. Juni), Daniela Rossi (10. August), dem Weimar Guitar Quartet (30. August) und einer Fingerstyle-Nacht (1. November) im Kulturhof Dulsberg (Alter Teichweg 200), Karten kosten 15 Euro im Vorverkauf, die Fingerstyle-Night kostet 25 Euro.

In der Laeiszhalle (Johannes-Brahms-Platz) spielt am 8. Dezember der italienische Maestro Aniello Desiderio (25 Euro), und im Kleinen Saal der Elbphilharmonie (Platz der Deutschen Einheit) präsentieren die „Gitarrentage“ am 20. September den kubanischen Saitenzauberer Manuel Barrueco (25 Euro). Auch im Instituto Cervantes (Fischertwiete 1) gibt es zwei Konzerte: Duo Joncol am 31. Mai und Andrés Villamil am 15. November (jeweils. 15 Euro). Nicht zu vergessen Liying Zhu am 25. Oktober im Amelie Forum bei freiem Eintritt.

„Hamburger Gitarrentage“ Fr 26.4. bis 8.12.