Nein, Hans Zimmer persönlich ist nicht dabei, wenn am Sonntag die Show „The Music Of Hans Zimmer & More“ im großen Saal der Laeiszhalle über die Bühne geht. Natürlich ist das schade, denn der 61-Jährige hat nicht nur viel komponiert, sondern auch viel erlebt und deshalb eine Menge zu erzählen. Der Mann, der aus Frankfurt stammt, hat mittlerweile elf Oscar-Nominierungen für seine Filmmusiken eingefahren hat, die er stets vor den Dreharbeiten schreibt. „Das ist der bessere Weg. Damit hat man selbst und die Filmemacher dann etwas, mit dem man arbeiten kann, während man über die Musik zum Bild nachdenkt. So hat man möglicherweise mehr Einfluss auf den Stil des Films“, hat er gesagt.

Zimmer veränderte den Anfang von Ridley Scotts „Gladiator“ und schmuggelte in den Gesangstext von „König der Löwen“ eine Anti-Apartheid-Botschaft ein. Er gilt als Künstler mit ausgeprägtem sozialen Gewissen.

Aber Zimmer, der Ende der 70er-Jahre im Video zum Buggles-Song „Video Killed The Radio Star“ zu sehen ist, und später mit der Musik zu „Rain Man“ in den USA den Durchbruch schaffte, kommt diesmal, anders als 2016, nicht mit auf Tour.

Trotzdem bekommt das Publikum einiges geboten. Es geht ziemlich international zu. Wer hätte in Zeiten des Kalten Krieges gedacht, dass sich einmal das Hollywood Philharmonic Orchestra aus den USA mit dem Sinfonieorchester und Chor der Republik Weißrussland zusammentun würde, um Filmmusik eines deutschen Komponisten zu spielen? Unterstützt werden diese Musiker von Solisten, Filmausschnitten und einer Lichtinszenierung.

Ertönen werden unter anderem Zimmer-Musiken aus „Fluch der Karibik“, „König der Löwen“ und „The Da Vinci Code – Sakrileg“. Aber auch Songs von Ennio Morricone stehen auf dem Programm, den der deutsche Komponist wiederholt als sein Vorbild bezeichnet hat. Erklingen wird Musik aus „Zwei glorreiche Halunken“ und „Es war einmal in Amerika“.

Moderiert wird die Veranstaltung von Uwe Ochsenknecht. Das mag verwundern, wenn man ihn allein als Schauspieler aus Filmen wie „Das Boot“, „Schtonk!“, „Willkommen bei den Hartmanns“ oder „Die Drei von der Müllabfuhr“ kennt. Aber Ochsenknecht hat auch eine musikalische Ader, ist Sänger der Band The Screen und hat schon mehrere Alben veröffentlicht.