Hellboy ist ein muskelbepackter Raufbold aus der Hölle und dem Alkohol nicht abgeneigt. Wer allerdings glaubt, dass der rothäutige Haudrauf deswegen nichts von Männerpflege versteht, der irrt - die sieht nur ein bisschen anders aus. Was für andere Männer der Rasierer, ist für Hellboy die Feile. Mit dieser steht er in seinem neuen Kino-Abenteuer da, um sich seine gestutzten Teufelshörner sorgsam zurecht zu hobeln, bis alles schön glatt ist. Merke: Auch ein Teufelskerl ist mitunter eitel.

Es sind Szenen wie diese, mit denen Regisseur Neil Marshall sein Publikum an den neuen Hellboy heranführt. Sein Anti-Held hat ganz profane, fast menschliche Bedürfnisse, bis hin zur Körperpflege. Zugleich ist er aber auch ein Halbdämon mit direktem Draht in die Hölle - und damit so gar nicht menschlich. Diese Zerrissenheit steht im Mittelpunkt von „Hellboy – Call Of Darkness“. Und viel Blut. Es ist eine Weile her, dass man den Hellboy-Stoff, der auf Comics von Mike Mignola basiert, zuletzt im Kino gesehen hat. Oscar-Preisträger Guillermo del Toro schuf 2004 und 2008 mit „Hellboy“ und „Hellboy II“ einst eigensinnige Comic-Verfilmungen, die von Fans noch heute sehr verehrt werden, auch wegen Hauptdarsteller Ron Perlman. Immer wieder war die Rede davon, dass noch ein dritter Film folgen könnte.