Gefühlte acht Tage in der Woche auf St. Pauli bis vier Uhr morgens auf der Bühne stehen und singen: Nicht nur die Fab Four sind so „erwachsen“ geworden. Eine dieser Stimmen der Nacht war auch Heike Vieweg, die man aber nicht nur auf dem Kiez bis heute nur Floy nennt.

Schon als Kind in Frankfurt am Main nahm sich Floy, ihr Alter ist Verschlusssache, eine Banane als Mikro und sang erst Heino und später Mahalia Jackson und Aretha Franklin. Als Straßenmusikerin reiste sie durch Europa, lernte am Strand in Frankreich Hamburger Musiker kennen und landete 1991 in Angie’s Nightclub. Der im gleichen Jahr von Angie „Big Mama“ Stardust (gestorben 2007) eröffnete Club war ein Live-Leuchtturm des Funk und Soul. Popgrößen und Prominenz gingen spät rein und in der Frühe raus, und Floy, die 1995 mit dem Album „Shamelessly“ debütierte, gehörte immer dazu. 1999 übernahm sie Angie’s Nightclub, bis sie vor 15 Jahren im Sultanat Oman und in Portugal andere Träume verwirklichte.

2016 kehrte Floy nach Hamburg zurück, und mit dem Album „Today I Rise“ feierte sie im vergangenen Oktober ihr Comeback. Und ihre Stimme ist mitreißend wie eh und je, wie man an diesem Sonntag im Polittbüro erleben kann. Mit ihren Messengers, mit Schlagzeuger Mickie Stickdorn und Bassist Holger Trull von Lake, Gitarrist Ritchie Kück-Michelmann (Ian Cussick, Edo Zanki), Keyboarder Volker Griepenstroh (Hape Kerkeling) und der ebenfalls im Angie’s „aufgewachsenen“ Sängerin Alexandra Pengler hat sie eine erdige, kraftvolle Band versammelt. Diese Fünf und jeder im Polittbüro sind Floys „Soulmate“.

Floy And The Messengers So 7.4., 20.00, Polittbüro (U/S Hauptbahnhof), Steindamm 45, Karten 20,-; www.floyandthemessengers.com