Becky und Tommi fahren im Auto durch eine Stadt. Bei jedem Passanten stellt sie Fragen wie: „Der da?“ Becky hasst jeden Menschen, der nicht in ihr Bild vom Deutschsein passt. Sie will töten. Tommi ist noch nicht bereit dazu. Aber zusammen mit Kumpel Maik entfachen sie bald ein blutiges Inferno. Vieles erinnert im mit schockierender Brutalität aufgeladenen Spielfilm an die Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Doch Jan Bonny („Gegenüber“) und sein Drehbuchmitautor Jan Eichberg bieten keine Chronik der Taten des NSU-Trios Beate Zschäpe, Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und deren Helfer. Beleuchtet werden die psychologischen Machtverhältnisse innerhalb des fiktiven und doch archetypischen Trios.

Erklärt oder gar entschuldigt wird nichts. Wesentlich ist der Blick auf die Gesellschaft: Eine Schlüsselszene spielt in einer Kneipe mit türkischstämmiger Bedienung. Hier werden brave Bürger zu Helfern der Mörder, wenn sie in faschistoidem Wahn ihrem Fremdenhass freien Lauf lassen. Der Film verstört. Denn zum einen enthüllt er gnadenlos die oft unselige Verquickung von Sex und Gewalt. Zum anderen bietet er keine Beruhigung durch eine positive Heldenfigur. Gezeigt wird nichts als der Irrsinn ungebremsten Fremdenhasses.