„Eine postnatale Anmeldung? Schwierig“: So blitzt Tine (Kristin Suckow) bei der Suche nach einem Kitaplatz ab. Auf dem Spielplatz diskutiert man derweil bei Dinkelkeksen über multilinguale Erziehung. In „Frau Mutter Tier“ von Regisseurin Felicitas Darschin werden ohne viel Tiefe überspitzte Klischees des Mutter-Seins aneinandergereiht. Alexandra Helmig ist Drehbuchautorin, Produzentin, spielt eine der Hauptrollen und hat einen Filmsong geschrieben.

Im Mittelpunkt stehen Marie (Julia Jentsch), die damit kämpft, dass ihre Kindererziehung nicht als vollwertige Beschäftigung anerkannt wird, Nela (Helmig), die Karriere machen will, aber immer nur gefragt wird, ob das zweite Kind auf dem Weg sei, und die alleinerziehende Tine, vor der Männer Reißaus nehmen, sobald sie von ihrer Tochter erfahren. Im Stil von „Tatsächlich, Liebe“ kreuzen sich die einzelnen Geschichten.

Die oft verkannten Probleme von Müttern im Vordergrund zu sehen ist schön und der Film als nette Abendunterhaltung durchaus solide. Doch die Umsetzung ist nicht immer glaubhaft. Auch wenn die Figuren die Nerven verlieren und die Frisur nicht ganz sitzt, bekommen die Frauen in makellos dekorierten Wohnungen Probleme mit Unterstützung ihrer Lieben unerwartet gut in den Griff.

„Frau Mutter Tier“ D 2019, 91 Min., o. A., R: Felicitas Darschin, D: Julia Jentsch, Annette Frier, Max von Thun, täglich im Passage, Zeise-Kino; www.fraumuttertier-film.de