Hamburg.

Mutter ist im Kindbett gestorben, Vater schwebt als Astronaut über den Dingen, und Oma liegt im Krankenhaus. Also macht sich die elfjährige Rocca (Luna ­Maxeiner) die Welt, wie sie ihr gefällt. Mit einem Eichhörnchen wohnt sie allein in ihrer Hamburger Villa. Zur Schule geht sie nur so lange, wie es ihr sinnvoll erscheint. Sonst erlebt sie Großstadtabenteuer mit zwei Nachbarskindern.

Offensichtlich hat sich die erfolgreiche Kurzfilmregisseurin Katja Benrath mit ihrem Langfilmdebüt vorgenommen, die Geschichte von Pippi Langstrumpf in die Gegenwart zu übertragen. Das ist zwar über weite Strecken flott inszeniert, hübsch bunt bebildert und mit ansteckender Begeisterung gespielt. Doch die Art, wie hier Konflikte benannt und gelöst werden, verleiht dem Film auch den Charakter eines sozialpädagogischen Workshops. Die echte Pippi Langstrumpf hätte sich so eine Vereinnahmung bestimmt nicht gefallen lassen.

„Rocca verändert die Welt“ D 2019, 97 Min., o. A., R: Katja Benrath, D: Luna ­Maxeiner, Fahri Yardim, Volker Bruch, täglich im Abaton, Blankeneser, Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, UCIs Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek, Zeise; www.warnerbros.de