Eben noch fischt eine Japanerin eine Schneekugel mit dem Schloss Neuschwanstein aus dem Meer, da springt der Film mit einem abrupten Schnitt nach Bayern – und zeigt uns ebendieses Schloss im Schnee. So schnell, so spielerisch können Grenzen übersprungen werden, kann man im Kino ferne Kulturen verbinden. Dafür findet Doris Dörrie noch ein herrlich absurdes Bild: ein rosa Telefon, das vom Allgäu direkt in den Pazifik führt.

„Kirschblüten & Dämonen“ ist ein spannender Mix aus Familiendrama und Geistermär, nicht ganz so herausragend wie „Hanami“, aber doch von betörend versponnener Fantasie. Einen Gastauftritt hat Doris Dörrie dabei selbst: als Stimme der Übersetzungs-App. Noch so ein sinniges Bild für ihre Kultu­renvermittlung.