Wenn man es geschafft hat, aufgrund eines Accessoires erkannt zu werden, kann man wohl sagen, dass man es ... geschafft hat. Auf den Großmeister der Gitarren-Riffs, den Inbegriff des Rock’n’Roll Slash trifft genau das zu. „Der Gitarrist mit dem Zylinder“, schon wissen viele, wer gemeint ist. Noch ohne Hut, dafür aber mit der bis heute gleichgebliebenen charakteristischen schwarzen Lockenmähne, die zottelig ins Gesicht hängt, und einer handlichen Zweiliterflasche Jack Daniel’s zwischen den Beinen setzte er sich 1987 das erste Mal für eine breite Öffentlichkeit in Szene: Auf der Rückseite der ersten Guns-N’Roses-Platte „Appe­tite For Destruction“.

Saul Hudson, wie Slash mit bürgerlichem Namen heißt, stammt aus dem Londoner Stadtteil Hampstead im Bezirk Camden. Nachdem sich seine Eltern trennten zog er im Alter von elf Jahren mit seiner Mutter nach Amerika. Zunächst interessierte er sich jedoch mehr für BMX-Räder als für Gitarren, doch das sollte sich bald ändern. Slash, bis heute einer der berühmtesten Gitarristen der Welt, war so sehr auf das Instrument fixiert, dass er die Schule vernachlässigte und sie in der elften Klasse ganz abbrach. Der Beginn einer klassischen Rockerkarriere.

Doch während sich seine erste Band Road Crew lediglich durch permanente Besetzungswechsel auszeichnete, leitete erst die Begegnung mit Sänger Axl Rose und die Gründung von Guns N’Roses den Beginn des ganz großen Durchbruchs ein. Die Band wurde zu einer der erfolgreichsten Rockbands der Achtziger und landete mit „Appetite For Destruction“ das meistverkaufte Debütalbum aller Zeiten.

Mit dem Erfolg ging, wie so häufig, auch ein exzessiver Alkohol- und Drogenkonsum einher. „It Seems Excessive … But That Doesn’t Mean It Didn’t Happen“ – der Titel von Slashs Autobiografie, die 2007 erschienen ist, war Programm. Der Exzess artete so sehr aus, dass Slash im Alter von 35 Jahren einen Herzschrittmacher bekam. Von Guns N’Roses trennte sich der Ausnahmegitarrist von 1996 bis 2016, da es zu Spannungen innerhalb der Band, aber vor allem zwischen ihm und Axl Rose gekommen war. Mehrere Musikprojekte wie Slash’s Snakepit oder Velvet Revolver folgten. 2010 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum, auf dem einige prominente Gastsänger zu hören sind. Mit Myles Kennedy, Sänger der Band Alter Bridge, schloss er auf Solopfaden wandelnd wieder eine kreative Partnerschaft, die mit Bassist Todd Kerns und Schlagzeuger Brent Fitz im Projekt Slash Featuring Myles Kennedy And The Conspirators mündete. 2012 stieß Gitarrist Frank Sidoris hinzu.

Mit „Living The Dream“ veröffentlichte die Kombo 2018 ihr drittes Album, mit dem sie am 3. März die Sporthalle stürmen. Dort wird Slash seine Riffs und Soli aus dem Hut zaubern.

Slash Feat. Myles Kennedy And The Conspirators So 3.3., 20.00, Sporthalle (U Lattenkamp), Krochmannstraße 55, Karten zu 59,95 im Vorverkauf; www.slashonline.com