Hamburg.

Die Antwort kommt ohne große Überlegung. „Ja!“ sagt Dominic Raacke auf die Frage, ob er einer Person aus seinem nächsten Umfeld eine Niere spenden würde. Die Figur, die er in Stefan Vögels Komödie „Die Niere“ spielt, tut sich mit der Antwort deutlich schwerer. „Es ist schwer bei so was einfach ... also spontan ... so geradeheraus ... ja zu sagen. Ich meine, es betrifft ja auch meine EIGENE Gesundheit“, antwortet Arnold seiner Frau Kathrin, als die ihn damit konfrontiert, dass sie an einer Nieren-Insuffizienz leidet. Im Verlauf des Stückes entspinnt sich ein ziemliches Rumgeeiere über die Frage, wer denn nun als Spender infrage kommt. Denn auch Diana und Götz, ein befreundetes Ehepaar, werden in diese wichtige Entscheidung miteingebunden.

Raacke ging einst nach New York, studierte Schauspiel bei Lee Strasberg. Für Raacke, den Fernsehstar und beliebten Berliner „Tatort“-Ermittler, ist die Rolle des Arnold der späte Einstieg in das Theaterfach. „Seit meiner Schulzeit habe ich nicht mehr Theater gespielt. Damals auf dem Gymnasium in Hanau war ich mit Feuer und Flamme dabei, habe in ,Leonce und Lena‘ und in Slavomir Mrozeks „Tango‘ mitgespielt. Doch nach einer zweijährigen Hospitanz an den Bühnen Frankfurt und dem Blick hinter die Kulissen entzauberte sich das Theater“, erzählt er. Anschließend ging er nach New York, studierte bei Lee Strasberg, begeisterte sich für das Kino des New Hollywood und verehrte Schauspieler wie Al Pacino, Robert De Niro und Christopher Walken. „,Deer Hunter‘ habe ich bestimmt zehnmal gesehen“, erinnert er sich. Zurück in Deutschland, entschied sich Raacke für Film und Fernsehen, die ihm große Popularität bescherten. „Das Theater hat sich dagegen immer mehr entfernt“, sagt er.