Musical-Tipp

„Rumpelröschen“-Musical feiert Uraufführung auf dem Schiff

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Stefan Reckziegel

Foto: G2 Baraniak

Auf welcher Hamburger Bühne hat Christian Berg eigentlich noch nicht gespielt? Selbst auf dem Brettl des Theaterschiffs stand der Autor, Schauspieler und Regisseur schon – in den frühen 2000ern, als im Nikolaifleet sein Kinderbuch „Tamino Pinguin“ reif für die Bühne wurde. Mit mehr als 30 Stücken gilt Berg zu Wasser und zu Land als König der Kindermusicals. Bis Ende Dezember bescherte er etwa der Komödie Winterhude mit „Frau Holle – Betten machen mit Musik“ 96 Prozent Auslastung.

Doch Stücke für junge und jung gebliebene Menschen seien nicht nur etwas für die Weihnachtszeit, meint Berg. Und so kehrt der Theatermacher aufs kleine Schiff (120 Plätze) zurück: „Rumpelröschen“ heißt sein sogenanntes Familienmitmach-Musiktheater, das an diesem Freitag Uraufführung feiert. Es basiert auf Bergs im Vorjahr veröffentlichtem Buch.

Warum müssen Feen immer weiblich sein, fragte sich Berg – und kreierte eine Fee mit Fliegermütze und bunten Klamotten. Mutig stürzt er sich ins größte Abenteuer seines Lebens. Rumpelröschen begegnet dabei Aschenputtel, Pinocchio und einem pummeligen Einhorn. Und landet unversehens im Märchen von Hänsel und Gretel.

Spätestens hier steigt Jan-Christof Scheibe mit ein, wie sich bei einer halböffentlichen Probe gezeigt hat. Der umtriebige Hamburger Musik-Comedian arrangierte nicht nur einen „Hänsel & Gretel“-Rap, er komponierte und textete gleich elf neue Lieder für dieses Stück. Berg und Scheibe hatten bereits für das Musical „In 80 Tagen um die Welt“ im Altonaer Theater zusammengearbeitet. Auf dem Schiff indes fehlen diesmal weitere Darsteller.

Ein bloßes Zwei-Mann-Musical nach dem Motto „Berg erzählt, Scheibe singt“ soll „Rumpelröschen“ dennoch nicht werden. Die kreativen Alpha-Männchen übernehmen zwar dank flotter Kostümwechsel zehn Rollen und erinnern bei der Probe nicht nur Ausstatterin Ulrike Engelbrecht „an zwei wie Dick und Doof“ – Berg und Scheibe spielen schließlich auch sich selbst. Indem sie sich sprechend, musizierend und tanzend die Bälle zuspielen, wollen sie unter Deck verzaubern.

Fantasie first. „Das Publikum ist mal Wald, dann Chor, auch mal Bühnenkulisse“, schwebt Berg vor. „Was hier entsteht, bietet ganz viel Raum für Kopfkino“, meint der Künstler, seit Jahren auch Spendensammler für den Abendblatt-Verein Kinder helfen Kindern. Und dafür, dass Berg und Scheibe im Nikolai­fleet keinen Schiffbruch erleiden, müssen im Zweifel die Kinder sorgen. Mitmachen, ahoi.

„Rumpelröschen“ ab 4 Jahren, Uraufführung Fr 1.2., 15 Uhr, bis 1.5., freitags und sonnabends jeweils 15 Uhr, sonnntags 14 Uhr, Theaterschiff (U Rödingsmarkt), Holzbrücke 2, Karten zu 13 (ermäßigt) bis 21 Euro unter T. 69 65 05 60

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