Mit Vorbands ist das so eine Sache. Einerseits bieten drei Bands unterm Strich natürlich mehr Musik fürs Eintrittsgeld als nur eine. Andererseits können sie einen Abend auch verdammt lang (-weilig) werden lassen. Im Fall der laufenden Mastodon-Tour besteht allerdings kein Grund zur Sorge, hier ist Genuss ohne Reue angesagt, haben die US-Metaller doch zwei Bands ins Boot geholt, für die allein sich ein Ticket schon lohnen würde.

Das gilt für die Progressive-Psyche­dlic-Rocker Mutoid Man ebenso wie für die norwegische Krawalltruppe Kvelertak. Die Männer aus Stavanger sorgten vor gut sieben Jahren beim Wacken Open Air erstmals für Aufsehen, im vergangenen Jahr waren die Black-Thrasher dann als Vorgruppe von Metallica unterwegs und begeisterten dabei auch die Fans in der Barclaycard Arena. Nun also gibt es ein Wiederhören, und Mastodon legt da für sich selbst die Latte ganz schön hoch, tritt Kvelertak das Gaspedal doch immer voll durch und setzt auch im Hau-drauf-Modus auf starke Melodien. Was die Band aus Atlanta dagegensetzt, ist ziemlich ausgefuchster Progressive-Metal mit bestechenden Soli, unerwarteten Breaks und machtvollen Riffs. Kein Wunder, dass die Band nicht nur in Heavy-Metal-Kreisen viele Fans hat, sondern auch Progrock-Fans auf diesen Sound stehen. Nach Epen wie „Leviathan“, „Blood Mountain“ oder „Crack The Skye“ ist Mastodon inzwischen zugänglicher geworden und setzt auf kürzere, melodischere Songs. Das hat die Fanbasis erweitert, wird aber von manch altgedientem Mastodon-Hörer auch kritisch gesehen. Sei es drum. Live ist die Band natürlich weiterhin eine Macht; das Docks dürfte am 31. Januar in den Grundfesten erbeben.

Mastodon, Kvelertak, Mutoid Man Do 31.1., 19 Uhr, Docks (U St. Pauli), Spielbudenplatz 19, Karten zu 47,70 Euro im Vorverkauf