Norddeutsche und spanische Landschaften, Stillleben und Menschen, immer wieder Menschen. Sie wirken auf den Bildern des Hamburger Malers Hanno Edelmann unheimlich. Verzerrte Gesichter und schattenhafte Gesichtszüge vor blauen, gelben oder bunten Hintergründen. Die Figuren wirken angsterfüllt, traurig. Und doch vermitteln sie zugleich eine merkwürdige Leichtigkeit. Fast scheinen sie zu träumen.

Geprägt wurden Edelmanns Werke insbesondere durch seine Erlebnisse an der Front im Zweiten Weltkrieg. Und durch die Kriegsgefangenschaft in Russland, aus der er 1947 als Verwundeter zurückkehrte. 1948 nahm er an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste ein Kunststudium auf, das er unter anderem mit der Illustration von Büchern finanzierte. Als Künstler hatte er seine erste große Einzelausstellung 1960 im damaligen Museum für Völkerkunde (jetzt Museum am Rothenbaum). In der Folgezeit entwarf er unter anderem zahlreiche Fenster für Kirchenbauten, intensivierte sein malerisches Arbeiten und schuf zudem zahlreiche Bronzeskulpturen. Die künstlerische Vielfalt war eines seiner Markenzeichen.

Am Freitagabend (18 Uhr) werden in der Fabrik der Künste in Hamm etwa 60 Lithographien, Holzschnitte, Ölbilder und Aquarelle von Hanno Edelmann in einer öffentlich zugänglichen Benefiz-Auktion versteigert. Die Bilder wurden von der Witwe des 2013 verstorbenen Malers gestiftet. Der Erlös der Auktion soll der Stiftung Kinderjahre zu Gute kommen, die sich seit 2004 für die Förderung benachteiligter Kinder in Hamburg einsetzt.

Es geht der Stiftung um Chancengleichheit – unabhängig vom sozialen Hintergrund. Die Ehrenamtlichen der Stiftung bieten den Kindern hierfür zahlreiche kulturelle und zukunftsorientierte Möglichkeiten: ob Praktika, Theaterproduktionen, Projekte zu gesunder Ernährung oder Programme zur Leseförderung.

In der Ausstellung „Hanno Edelmann – Menschenmaler“ werden die versteigerten Bilder dann noch bis Sonntag in der Fabrik der Künste ausgestellt.

„Hanno Edelmann – Menschenmaler“ Auktion Fr 21.9., 18 Uhr, Ausstellung Sa 22.9. und So 23.9., 11 bis 16 Uhr, Fabrik der Künste, Kreuzbrook 10/12