Gern und oft lässt das französische Kino auf großer Leinwand mit ordentlich Esprit und viel Verve verschiedene Kulturen aufeinanderprallen. Im vergangenen Sommer etwa war es in „Zum Verwechseln ähnlich“ (Regie: Lucien Jean-Baptiste) ein schwarzes, in Paris ansässiges Ehepaar, das ein hellhäutiges und blauäugiges Kind adoptierte – um damit schließlich in seinem Umfeld nicht nur auf Verständnis zu stoßen.

Nun kommt bei uns eine weitere Culture-Clash-Komödie französischer Herkunft in die Kinos: In „Ein Lied in Gottes Ohr“ geht es um einen Rabbi, einen Priester und einen Imam. Was zunächst wie der Beginn eines Witzes klingt, ist in diesem Fall die schräge Grundidee des Films, der darüber hinaus ein großes, ein durchaus sensibles Thema anspricht: religiöse Toleranz. Da verbietet sich jegliche Art von Moralapostelei selbstverständlich sofort.

Ausgerechnet in einer Band sollen die drei Geistlichen zueinander finden. Die Idee dazu stammt von einem ziemlich verzweifelten Musik-Produzenten, der dringend mal wieder einen Hit landen muss. Dazu hat er allerdings gerade einmal sechs Monate Zeit. Doch ob er allerdings wirklich mit Coexister, dieser multikonfessionellen Boygroup, reüssieren kann, das ist mehr als fraglich – dafür scheinen die Bandmitglieder zu gegensätzlich...

Fabrice Éboué, der selbst Katholik ist und auch so erzogen wurde, arbeitet zugleich als Schauspieler, Regisseur („Das Krokodil von Botswana“) und Drehbuchautor. Auch in diesem ersten Langfilm, den Éboué komplett alleine inszeniert hat, ist der 1977 in Paris geborene Künstler vor der Kamera in einer der Hauptrollen zu sehen.

„Ein Lied in Gottes Ohr“ F 2017, 89 Min., ab 12 J., R: Fabrice Éboué, D: Audrey Lamy, Ramzy Bedia, Fabrice Éboué, Guillaume de Tonquedec, Jonathan Cohen, Mathilde Seigner, Amelle Chahbi, täglich im Holi, Koralle, UCI Mundsburg, Zeise; www.ein-lied-in-gottes-ohr.de