Die Rückbesinnung auf Vinyl-Schallplatten hat für jeden Sammler andere gründe. Nostalgie, der – angeblich – bessere Klang, die schönen, großen Fotos auf den Hüllen. Für nicht wenige aber sind Lochcover das Allergrößte: Einfache Papierhüllen ohne Bild für Singles mit Loch in der Mitte, so dass man zumindest Song und Interpret lesen kann. Die DJs Leif Nüske und Olaf Ott, die Initiatoren der in Hamburg legendären Party-Reihe „Soul Allnighter“, haben Tausende.

Seit der Premiere 1983 im Kir an der Max-Brauer-Allee, später im Waagenbau und jetzt im Mojo Club, wurden jährlich am ersten Weihnachtstag und zu Ostern ungezählte Singles aus den Hüllen gezogen. Seltener Hits und Klassiker der ikonischen Soul-Labels Motown, Stax oder Chess, sondern bevorzugt rares schwarzes Gold aus dem Hause Ric-Tic, Charm City oder Vee-Jay. Schon das Ablesen der Aufschriften – ist das eine Single von The Tames oder von The Toys? – ist eine Kunst für sich im Club-Schummerlicht. Ein Fehlgriff, und der Floor ist leergefegt. Eine Seltenheit beim Soul Allnighter. Das einzige, was der traditionsreichen Party fehlte, war Sommer.

Und so wird an diesem Sonnabend zum zweiten „Soul Picnic“ mit anschließendem „Soul Allnighter“ geladen. Auf dem Vorplatz vor den Tanzenden Türmen und dem Mojo Jazz Café werden von 15 Uhr an bis 21 Uhr bei freiem Eintritt die Soulplatten zum Kreiseln gebracht, danach geht es die Treppen in den Mojo Club hinab hinein in die Nacht.

„Soul Picnic/Soul Allnighter“ Sa 21.7., 15.00– 21.00, Vorplatz Mojo Jazz Café, Eintritt frei, 21.00, Mojo Club (U St. Pauli), Reeperbahn 1, Eintritt 10,-; www.mojo.de