Es wird als Werbevorteil gehandelt, wenn ein Film auf einer wahren Geschichte basiert. Seltener denkt man an die Nachteile, die das mit sich bringt. In „Operation: 12 Strong“ geht es um ein Kapitel des Afghanistankriegs, das Drehbuch beruht auf einer Reportage.

Die Filmhandlung setzt mit lauter Klischees ein: gut gebaute, sympathische Männer verlassen ihre liebevollen, aber gefassten Frauen, um sich nach dem Attentat vom 11. September 2001 freiwillig zu melden. Man spricht von Todesrisiken, aber natürlich lassen sich davon Männer wie Mitch Nelson (Chris Hemsworth), Hal Spencer (Michael Shannon) oder Sam Diller (Michael Peña) nicht abschrecken. Sie steigen in den Flieger nach Afghanistan, wo sie unter Anleitung von Hemsworths Nelson Amerikas ersten Schlag gegen die Taliban ausführen sollen.

Kaum am Ort der Handlung angekommen, verrenkt sich Shannon Spencer den Rücken und verschwindet aus der Handlung. Hemsworths Nelson sieht sich gezwungen, eine prekäre Allianz mit einem afghanischen General (Navid Negahban) einzugehen, der nicht viel von seinem Gegenüber hält, wegen dessen Unerfahrenheit. Aber natürlich bewährt sich Nelson alsbald, und aus der Begegnung erwächst eine wunderbare Männerfreundschaft. Die komplizierte Lage Afghanistans kommt hier ausführlicher zur Sprache als sonst, aber um dem Nachdruck zu verschaffen, müsste eine andere Erzählart her.

„Operation: 12 Strong“ USA 2017, 130 Min., ab 16, R: Nicolai Fuglsig, D: Chris Hemsworth, Michael Shannon, Navid Negahban, täglich im UCI Wandsbek; www.operation12strong-film.de