Pinguin Maurice ist fest davon überzeugt, ein echter Tiger zu sein. Schließlich ist er mitten im Dschungel aus dem Ei geschlüpft und wurde von der Tigerin Natacha großgezogen. Die sorgte jahrelang unter den Tieren für Frieden, nun will Maurice in ihre Fußstapfen treten. Gemeinsam mit seinen Freunden – Gorilla Harry, Koboldäffchen Grummel, Fledermaus Flederike und Tigerfisch Junior – gründet Maurice eine Bande: die Dschungelhelden. So lautet auch der Titel des Animationsfilms des französischen Regisseurs David Alaux.

Maurice’ Ziehmutter Natacha ist von seinen Plänen wenig angetan. Sie weiß um die Gefahren im Dschungel, und sie kennt seinen größten Feind: den bösen Koala­bären Igor. Weil der einst bei Natachas Schutztruppe, den Assen, nicht mitmachen durfte, will er den Dschungel und seine Bewohner zerstören. Dazu hat er explodierende Pilze gezüchtet. Nach einem ersten verheerenden Brand gelingt es den Assen zwar, Igor auf eine einsame Insel zu verbannen. Doch der kehrt mit einem fiesen Plan zurück.

Maurice wittert seinen ersten Einsatz, für ihn und seine Freunde beginnt ein großes Abenteuer. Klar, dass es den Dschungelhelden am Ende gelingt, Igor zu bezwingen. Dazu trägt jedes Bandenmitglied mit einem speziellen Talent bei, sei es Stärke, Klugheit, Mut, Tapferkeit oder Flugkunst. Dieses schlichte Schema kommt dem ganz jungen Publikum entgegen. Ältere Zuschauer vermag der Film aber deutlich weniger in seinen Bann zu ziehen, da es ihm an Raffinesse mangelt und der große Spannungsbogen fehlt.

Die Charaktere sind zwar niedlich. Aber keiner von ihnen ist so scharf gezeichnet wie etwa der großartige Clownfisch aus „Findet Nemo“. Als Fernseh­serie mit elfminütigen Episoden reüssierten die Dschungelhelden. Auf der großen Leinwand zeigen sie zu wenig Format und sind schnell wieder vergessen.

„Die Dschungelhelden – Das große Kinoabenteuer“ F 2017, 97 Min., ab 6 J.,
R: David Alaux, im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, UCI Mundsburg/Othmarschen;
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