Regisseur Arman T. Riahi kommt ursprünglich aus dem Iran, lebt jedoch schon seit langer Zeit in Österreich. Wie das ist und wie ein „richtiger“ Migrant zu sein hat, darum geht es in seiner Komödie „Die Migrantigen“.

Benny (Faris Endris Rahoma) und Marko (Aleksandar Petrovic) sind Kinder von Migranten, die in Österreich geboren sind und wenig Bezug zur Kultur ihrer Eltern haben. Integration und Inklusion haben bei den beiden wunderbar funktioniert. Eines Tages spricht die zwei Freunde ein TV-Produktionsteam an, das eine Dokumentations-Serie über das soziale Brennpunktviertel Rudolfsgrund in Wien drehen möchte, in dem Benny und Marko leben. In der Hoffnung, dadurch Ruhm und Bekanntheit zu erlangen, stimmen sie zu. Dafür müssen die beiden sich jedoch in „typische Migranten“ verwandeln. Die Freunde spielen Kleinkriminelle, wofür es erstmal Nachhilfe eines „Experten“ (Mehmet Ali Salman) braucht. Nach und nach haben die beiden Schwierigkeiten, Rolle und Realität auseinanderzuhalten und geraten dadurch in ziemliche Schwierigkeiten.

Riahi will mit „Die Migrantigen“ den gängigen Vorurteilen etwas entgegensetzen, ohne in die Falle der übertriebenen „politischen Korrektheit zu tappen“. Dazu gehört für den Regisseur und Drehbuchautor auch, Sprache neu zu definieren.

Es stört ihn, dass es in der Diskussion um Migration meistens von einem klassischen Täter-Opfer Verhältnis die Sprache ist. Der Iraner findet, dass es viele Nuancen dazwischen gibt, die selten zu sehen sind., denn gut integrierte Menschen fallen normalerweise kaum auf. Mit Charme und Witz ist „Die Migrantigen“ eine Stimme für Migranten der zweiten Generation, die oft zu diesen Nuancen dazwischen gehören.

Diesen Montag ist er zusammen mit Petrovic und Rahoma im Abaton Kino, um „Die Migrantigen“ vorzustellen. Potential für Diskussionen und Lacher gibt es dabei bestimmt genug.

Die Migrantigen“ Österreich 2017, 95 Min., ab 12 J., R: Arman T. Riahi, D: Aleksandar Petrovic, Faris Endris Rahoma, Arman T. Riahi, HH-Premiere: Mo 4.9., 20.00 im Abaton (Bus 4,5), Allende-Platz 3, Karten zu 8,50,- (erm. 7,50,-), Filmstart: 7.9. ; www.diemigrantigen.de