Es soll ja Menschen geben in dieser Stadt, für die war der G20-Gipfel vor allem eine Aneinanderreihung von Absperrungen und Staus, Flugzeug-Spotting, Hubschrauber­geknatter und Luxushotel-Raten. Das kann anstrengend sein. Andere haben sich womöglich tatsächlich Gedanken gemacht, worum es hier eigentlich ging: um weltweite Gesundheitsvorsorge zum Beispiel (Tuberkulose ist nicht ausgerottet, nur weil es in diesem Land nahezu nicht vorkommt), um Klimaschutz, auch um das Demonstrationsrecht. Um Demokratie, Diskurs, politische Auseinandersetzung, Kommunikation. Um Menschenrechte.

Das Recht auf Bildung etwa ist eines, das für uns selbstverständlich scheint. Hier schenkt die Stadt ihren Bürgern sogar, für erlittene Unannehmlichkeiten, einen Gratistag in ihren Museen. Am Sonntag, dem 9. Juli, ist auf Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft der Eintritt in die städtischen Museen Hamburgs und in alle Häuser der Kunstmeile kostenfrei. Viele private Ausstellungshäuser haben sich der Aktion freiwillig angeschlossen. Die Häuser öffnen nicht nur ihre Dauer- und Sonderausstellungen, sondern bieten zusätzlich ein besonderes Programm an und laden Interessierte zu Führungen oder Diskussionen ein.

„Eine schöne Möglichkeit, sich nicht nur die Ausstellungen anzusehen, sondern auch darüber miteinander ins Gespräch zu kommen, wie wir miteinander leben wollen“, findet Kultursenator Carsten Brosda und ermutigt, „diese Gelegenheit zu nutzen, um die vielfältige Museumslandschaft unserer Stadt zu entdecken.“ Mit dabei sind unter anderem Deichtorhallen, Kunsthalle, Museum für Kunst und Gewerbe, Bucerius Kunst Forum, Bergedorfer Schloss, Sankt Pauli Museum (ab 14 Uhr), Museum für Hamburgische Geschichte, Altonaer Museum, Museum der Arbeit, Hafenmuseum, Jenisch Haus und Kramer-Witwen-Wohnung. Die jeweiligen Webseiten informieren über die Öffnungszeiten.

Gratis ins Museum, So 9. Juli, Informationen auch online unter: www.hamburg.de/bkm/9036106/freier-eintritt-museen-anlage