Musikstudenten feiern gern. Genauso gern musizieren sie in ihrer Freizeit, ohne dass ihnen dabei ein Lehrer auf die Finger schaut und sie jede Note akribisch vom Blatt spielen müssen. Wenn sie beim Feiern auch noch ihre Instrumente dabei haben, passiert es nicht selten, dass dann spontan zusammen gespielt wird.

Jam-Sessions heißt das im Jazz, Musikanten-Stammtisch, wenn man in Wien studiert. Aus so einem lockeren Zusammenspiel ist schon vor mehr als 20 Jahren die Gruppe Mnozil Brass entstanden. Namensgeber war Josef Mnozil, Name der Kneipe in der Seilerstätte in der Wiener Innenstadt, und beliebter Treff von Studenten der nahegelegenen Universität für Musik und darstellende Kunst. Was als Freizeitspaß begann, ist inzwischen ein hochprofessionelles Unternehmen geworden. Das Septett, bestehend aus drei Trompetern, drei Posaunisten und einem Tubaspieler, gehört inzwischen zu den ­erfolgreichsten Bläser-Ensembles im Grenzbereich von Klassik, Jazz und Pop.

Die sieben Blechbläser unternehmen jedoch mehr, als nur ein paar Arrangements bekannter Stücke für ihre Truppe neu zu arrangieren. Bereits seit 2001 arbeitet die Brass-Band mit dem Regisseur Bernd Jeschek, der mit ihnen zusammen groß angelegte Projekte entwickelt wie zum Beispiel die Operette „Das Trojanische Pferd“, das 2005 bei der RuhrTriennale uraufgeführt worden ist, oder „Irmingrad – wahrscheinlich eine Oper in 2 Akten“, 2008 für die Salzburger Festspiele konzipiert und dort gespielt. Man merkt bereits an den Titeln der Werke, dass Mnozil Brass auch gehörig der Schalk im Nacken sitzt.

14 Alben wurden bereits veröffentlicht, „Yes Yes Yes“ heißt die aktuelle CD. Der Livemitschnitt eines Konzertes aus dem vergangenen Jahr in Salzburg zeigt, womit die Band um Trompeter Thomas Gansch sich im Moment beschäftigt: mit Schostakowitsch und Fauré, mit Eric Clapton und Sting, mit Spartakus und dem MacArthur Park. Und für weitere Überraschungen ist die Band immer gut.

Mnozil Brass Sa 17.9., 20.00, Laeiszhalle (U Messehallen), Johannes-Brahms-Platz, Karten ab 42,90 im Vorverkauf; www.mnozilbrass.at