Tue Gutes und rede darüber – so könnte das Motto an diesem Donnerstag auf der „Cap San Diego“ lauten. Poetry-Slammer erzählen gern etwas auf offener Bühne und – als Teil der Pop-Kultur – zunehmend im ganz großem Rahmen. Aber gut eine Woche nach dem geglückten Weltrekordversuch mit mehr als 5000 Besuchern auf der Trabrennbahn Bahrenfeld beim bisher größten Poetry-Slam aller Zeiten darf es auch für das Hamburger Slam-Label Kampf der Künste gern mal wieder ein paar Nummern kleiner sein.

Und doch hat der Poetry-Slam, der morgen in Luke 5 des 1961 erbauten Stückgutfrachters und noch immer fahrtüchtigen Museumsschiffs steigt, bereits eine kleine Tradition. Bei den ersten beiden Auflagen 2013 und 2014 kamen mehr als 3000 Euro zugunsten des Hamburger Straßenmagazins „Hinz&Kunzt“ zusammen, das auch beim dritten Mal die Einnahmen erhalten wird.

„Momentaufnahme #3“ heißt der Slogan des Benefiz-Poetry-Slams. Unter Deck könnte es heiß(-blütig) hergehen – nicht bloß, weil die besten Wettdichterinnen der Stadt den Weg zur Überseebrücke finden. Allen voran Bente Varlemann: Obwohl noch nicht mal 30 Jahre alt, gilt die gebürtige Niedersächsin bereits als Grande Dame des Hamburger Slams. Sie ist Mitglied der Lesebühne Randale & Liebe im Schauspielhaus, inzwischen auf Bühnen in ganz Deutschland zu Hause und siegreich, fernseherfahren (Sat.1, NDR, ZDF.kultur) sowie Buchautorin („Unser Verhältnis verhält sich verhalten“, Rowohlt). Dazu kommen mit Mona Harry und Monika Mertens zwei Finalistinnen der diesjährigen Hamburger Stadtmeisterschaften, mit der Wahl-Konstanzerin Meral Ziegler eine Finalistin der deutschsprachigen Meisterschaften 2012 und mit der erst 16-jährigen Svea Groß ein großes weibliches Hamburger Talent.

Da könnten ihre Mit-Slammern Danny Koch, Lennart Hamann und Hannes Maaß womöglich ab und an ins Schwitzen geraten – falls sie den Dichterwettstreit zu ernst nehmen sollten. Doch davor steht auch in Luke 5 der „Cap San Diego“ auf seine charmant-arrogant-ironische Art Michel Abdollahi, als Moderator der Zeremonienmeister beim Kampf der Künste. Ob jüngst beim Weltrekord oder bei dieser „Momentaufnahme“ – jeder Beitrag zählt, auf der Bühne und in der Kasse.

Benefiz-PoetrySlam Do 3.9., 20 Uhr, „Cap San Diego“/Luke 5, Übeseebrücke , Eintritt 13, ermäßigt 10 Euro