Zwischen Eco-Food, Style-Food und Trend-Food ist das Restaurant Laufauf ein Exot. Es gehört so gar nicht zu den hipp gestalteten Lifestyle- und Szene­lokalen. Das Laufauf versprüht einen angenehmen historisch-maritimen Charme. Wer den Eingangsbereich mit bordeaux-rotem Vorhang passiert, wird in eine Kulisse aus rustikalem Interieur ­hineingezogen, das wie die verzierten Fußbodenfliesen aus den 20er-Jahren stammt.

Sachte starten lässt sich mit einem Knoblauchbrot (2,80 Euro), das sich für 1 Euro bis 1,70 Euro zusätzlich mit Curry- und Chili-Dip, Tomate und Mozzarella oder mit überbackenem Käse sowie Sour Cream als kleiner Appetitanreger erweitern lässt. Wir entscheiden uns jedoch gegen eine Vorspeise, damit wir genug Platz für einen Nachtisch mit dem vom Kellner empfohlenen schwedischen Teig namens Paj aus Mehl und Margarine haben.

Den gewählten Auflauf – wir nehmen Schweinefiletauflauf „Schopen­stehl“ (15,95 Euro) mit frischen Champignons und Sahnesoße und Fischauflauf „Kajen“ (15,20 Euro) mit Zanderfilet, Spargel, Lauch und Tomaten in Dijon-Senfsoße – können wir um weitere Zutaten wie gekochten Schinken, Fetakäse, Mozzarella (für je 1,20 Euro) und Gouda (1 Euro) ergänzen.

Weil alles frisch zubereitet wird, warten wir 25 Minuten auf unsere Bestellung – beim nächsten Mal vielleicht doch eine Vorspeise? Neidisch schauen wir kurz zum Nachbartisch, wo die Dame eine cremige Tomatensuppe mit Sahnehaube und Gin (3,90 Euro) lobt.

Die Aufläufe duften köstlich. Der überbackene Käse hat eine leichte Kruste gebildet und knackt, wenn man mit der Gabel hineinsticht. Das Zanderfilet ist butterweich und auch das Schweinefilet ist so zart durch das Überbacken, dass es beinahe am Gaumen zerfällt. Der Auflauf ist gut gewürzt und wird von den sahnigen Soßen wunderbar abgerundet.

Zum Nachtisch bestellen wir „Paj Fruchtallee“ (5,60 Euro) mit gemischten heißen Früchten (bei uns waren es Johannisbeeren, Blaubeeren und Brombeeren) sowie einer Kugel Vanilleeis. Der Paj ähnelt sehr dem Geschmack von Butterkeksen und passt hervorragend zu heiß-kalt. Wie es von einem Auflaufrestaurant zu erwarten ist, können hier auch Aufläufe als Desserts bestellt werden, wie der Quarkauflauf „Kehrwieder“ (6,95 Euro) mit Äpfeln, Zimt und Zucker plus Vanilleeis. Von den Gästen des Nachbartischs ist nur ein aussagekräftiges „Mmmh!“ zu hören, als sie diesen kosten.

Für den Absacker bezieht Nils Olsson, der Chef und Koch in Personalunion ist, seine Schnäpse und Liköre unter anderem aus der Brennerei ­Nordik, die nur Obst aus dem Alten Land verwendet. Hier kann man Hamburg schmecken und genießen!

Laufauf Mo–Sa 11.30 bis 23, Kattrepel 2,(Anreise hier), T. 32 66 26