Gejodelt wird im Mojo normalerweise nicht, dafür ist der Club zu cool und zu urban. Wenn aber die Elbphilharmonie ein Festival mit Alpenmusik veranstaltet, dann bekommen auch Sänger und Musiker mit der Krachledernen Zutritt in die Katakomben unter den Tanzenden Türmen. An diesem Mittwoch beginnt das bis zum 25. April laufende Festival, zu dem zwölf Gruppen aus Österreich, der Schweiz und aus Süddeutschland kommen. Eingeladen wurden zu diesem Festival natürlich keine Blaskapellen, die in Bierzelten zum Frühschoppen aufspielen, sondern Ensembles, die sich ernsthaft und virtuos mit alpenländischer Folklore auseinandersetzen und Grenzen in andere Genres überschreiten.

Selbst in Hipster-Kreisen sind Kofelgschroa aus dem Oberammergau sehr angesagt. Die Truppe verbindet Pop und Rock mit mundartlicher Musik, der Kofel ist der Berg, von dem die Musiker stammen und herunter schreien. Aus Wien kommt Matthias Schorn. Dort ist er als Soloklarinettist bei den Wiener Philharmonikern angestellt. Als Ausgleich zur Klassik macht er mit drei Kollegen, die er auf dem Mozarteum in Salzburg kennengelernt hat, Volksmusik mit Harmonika, Bassklarinette, Klarinette und Perkussion. Faltenradio heißt das Quartett, österreichischer Ausdruck für ein Akkordeon. Beim Auftakt-Konzert im Mojo ist außerdem der Schweizer Stimmvirtuose Christian Zehnder dabei. Seine Obertongesänge werden von Barbara Schirmer am Hackbrett begleitet.

Bis zum 25. April gibt es noch viel mehr für norddeutsche Ohren kuriose Musik im Mojo Club zu sehen und zu hören, unter anderem das Sextett des Jazztrompeters Matthias Schriefl, Attwenger, Mnozil Brass und die Engel-Chörli Appenzell. Wer jodeln lernen möchte, hat dazu auch Gelegenheit: Am 25. laden die Appenzeller um 17 Uhr zu einem Workshop ins Jazz Café.

Alpenmusik Mi 22.4. bis Sa 25.4., jeweils 19 Uhr, Mojo Club, Reeperbahn 1, Tageskarten 35 Euro (bis 27 Jahre 17,50 Euro), Festivalpass 99, ermäßigt 49 Euro