Steve Tomashek hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Er schnitzt. Winzige Holzfiguren entstehen unter den geschickten Händen des Amerikaners, der in Halle lebt. Ganze Miniaturwelten entstehen aus Lindenholz, aus Buchsbaum oder Zedernholz. So richtig lebendig werden seine Miniaturen aber erst durch die millimetergenaue Bemalung in passenden Farben. Wie zum Beispiel das Korallenriff mit Fischen, an dem der 44-Jährige etwa einen Monat lang gearbeitet hat und das er jetzt auf der Frühjahrsmesse in der Koppel 66 anbietet.

Steve Tomashek ist einer von etwa 40 ausgewählten Kunsthandwerkern, die mitten in St. Georg ihre Arbeiten verkaufen. In kommunikativer Nachbarschaft zu den 16 Künstlern, die derzeit in den Ateliers arbeiten. Seit 1981 beherbergt der Gebäudekomplex einer ehemaligen Maschinenfabrik ein Künstler- und Handwerker-Kollektiv, das sich als Gegenbewegung zur Massenproduktion versteht.

Das gilt natürlich auch für die eingeladenen Goldschmiede, Modemacher, Papier-, Holz- und Ledergestalter. Während Tomashek zu den Stammaustellern gehört, ist Nicolas Baginski aus dem Hamburger Westwerk zum ersten Mal dabei. Er fertig Musikinstrumente aus Zigarrenkisten oder etwa Olivenöldosen. Übrigens werden einige seiner Musikfreunde ab und zu an seinem Stand demonstrieren, wie gut sich auf diesen ungewöhnlichen Geräten spielen lässt. Hobbyköchinnen und -köche freuen sich über die handgearbeiteten Highcarbon-Messer von Bernd Burmeister, während Annabelle Stephan Schuhe nach Maß fertigt, Sylvia Wegner sich auf schlicht-elegante Handtaschen spezialisiert hat und Bernd Rutkowski recyceltes Glas zu kunstvollen Schalen, manchmal sogar noch mit Goldrand, veredelt.

So eine Entdeckungstour macht Appetit auf individuelle, ideenreiche Kunststücke – und auf Kuchenstücke. Ein Besuch im Café Koppel ist nicht nur zu Messezeiten lohend.

Frühjahrsmesse So 19.4., 11 bis 19 Uhr, Koppel 66/Lange Reihe 75, Eintritt frei