Dieses Spiel mit mehreren Ebenen gefällt David Bowie sicherlich bestens: Zunächst inszeniert das renommierte Londoner Victoria and Albert Museum 2013 eine multimediale Ausstellung, die sich mit den Facetten des Pop-Stars von frühester Kindheit an befasst. Mit den künstlerischen Visionen, die der 1947 geborene Brite bereits als Teenager entwickelt hat. Mit seinen Alter Egos wie dem glamourösen Ziggy Stardust oder dem strengeren Thin White Duke. Vor allem aber mit seinen Kostümen, etwa den extravaganten Entwürfen von Yamamoto. Die Bowie-Schau wurde zum Hit und ist seitdem auf internationaler Tour. Ganz so, wie ein Pop-Star selbst.

Wer die inspirierende Reise durch das Leben dieses Ausnahmekünstlers verpasst hat, dem bietet jetzt der Film „David Bowie Is“ eine mehr als würdige Entschädigung. Mehr noch. Denn viele der Exponate aus dem David-Bowie-Archiv, etwa handgeschriebene Songzeilen, Tagebuch-Einträge, Fotografien und Cover, wirken auf der großen Leinwand noch beeindruckender. Die Kuratoren Victoria Broackes und Geoffrey Marsh setzen die einzelnen Stücke anregend mit dem Werk Bowies in Verbindung. Zudem kommen Zeitzeugen zu Wort, die von Bowie beeinflusst worden sind, etwa Pulp-Sänger Jarvis Cocker.

Hamish Hamilton, der unter anderem Konzertfilme für Madonna und die Rolling Stones geschaffen hat, lässt in dieser Ausstellungs-Doku mit Hilfe von Live-Mitschnitten, Spielfilm-Szenen und Videos das Oeuvre Bowies in seiner ganzen schillernden Komplexität lebendig werden. Etwa mit dem legendären TV-Auftritt bei „Top Of The Pops“ 1972. Die Performance zu „Starman“ im regenbogen-bunten Anzug galt damals als revolutionär. Und zog Tausende Teenager in Bowies Bann. Eine Faszination, die bis heute anhält.

David Bowie Is (100 Min., OmU) Di 18.11., 20 und 22.15 Uhr, Abaton, Allende-Platz 3, Tickets 8, ermäßigt 7,50 Euro; Di 18.11., 20 Uhr, So 23.11., 17 Uhr in den UCI-Kinos, Eintritt 15 Euro zzgl. Zuschläge