Dass Haushaltsgeräte zweckentfremdet werden, kommt inzwischen in jeder guten Familie vor. Es hat fast schon fast etwas Nostalgisches, wenn man oder frau im Zeitalter der High-Tech-Programmierung noch zu Kaffeemühle, Kartoffelstampfer oder Rührbesen greift, selber fegt und den Müll runterbringt. Doch es gibt ja „Stomp“. Hier kommen Mülltonnen, Besen und weitere Gegenstände auch auf der Bühne zur Geltung.

Seit „Stomp“ Anfang der 90er beim Edinburgh Fringe Festival seine Uraufführung erlebte, hat die von den Briten Steve McNicholas und Luke Cresswell kreierte Show seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Der Rhythmus, bei dem fast jeder mit(machen) muss, erreichte bei der Olympia-Abschlussfeier 2012 in London 80.000 Menschen im Stadion und etwa eine Milliarde weltweit. Im Londoner West End läuft Stomp seit zehn Jahren, im New Yorker Stadtteil Manhattan wurde sogar die 8th Street in „Stomp Avenue“ umbenannt. In Hamburg liegt diese für drei Wochen an der Jarrestraße in Winterhude: Nach sieben Jahre Pause, damals in der Laeizhalle, fegt „Stomp“ vom heutigen Dienstag an wieder über die Bühne, diesmal auf Kampnagel.

Die acht Performer fangen mit Fingerschnippen an und bereiten mit allen möglichen und unmöglichen Dingen taktvoll Klangkunst. Vier neue Nummern haben die „Stomper“ im Programm. „Trolleys“ etwa basiert auf der alltäglichen Erfahrung, einen vollen Einkaufswagen durch einen Supermarkt zu lenken, entwickelt sich dann jedoch zu einem Trommelwirbel im 5/4-Takt. Und bei „Frogs“ sollen laut McNicholas die „bizarren Klangmöglichkeiten“, die in Installationsarmaturen stecken, für alle hörbar werden. Ein Rausch im doppelten Sinne?

Stomp Vorpremiere Di 2.9., Premiere Mi 3.9., bis So 21.9., jew. 20 Uhr (außer Monta), Sa auch 16, So 15 und 19 Uhr, Kampnagel K6, Jarrestr. 20-24, Karten zu 29,30 bis 47,76 Euro in allen HA-Ticket-Shops und unter T. 30 30 98 98