Die Wolken verabschieden sich langsam, und wir bekommen endlich wieder den blauen Himmel und die Sonne zu Gesicht.

Dieses Wetter ist perfekt für einen Spaziergang. Im Salemer Moor, dem ältesten Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins zum Beispiel. Dort gibt es viel zu entdecken. Sogar blaue Frösche. Moment mal – blau?

Genau. Der Rana arvalis, auch Moorfrosch genannt, färbt sich zur Paarungszeit im Frühling blau. Er will so die Weibchen beeindrucken und seine männlichen Kokurrenten ausstechen. Wissenschaftler vermuten, dass der Frosch zu der Zeit mehr Flüssigkeit als sonst unter seiner Haut speichert. Das Licht, das auf den Frosch fällt, wird anders gebrochen, und er erscheint blau. Das soll an den Hormonen, Botenstoffen im Körper, liegen. Wenn er nicht auf Partnersuche ist, ist der kleine Frosch braun mit schwarzen Flecken und so gut getarnt. Die Weibchen verändern ihre Farbe nicht, sie sind immer braun.

Dieses Phänomen ist oft in der Tierwelt zu beobachten. Zwar wechseln nicht alle Tiere ihre Farbe zur Paarungszeit, aber die meisten männlichen Vögel haben ein buntes Gefieder. Erpel, männliche Enten, beeindrucken Weibchen mit ihren schillernd grünen Federn. Die Weibchen haben meist nur eine bräunliche Färbung. Sie müssen sich gut tarnen können, weil sie für den Nachwuchs verantwortlich sind.

Oft sind die Männchen größer als die Weibchen oder sie haben andere äußerliche Merkmale. Wie zum Beispiel die ausgeprägten Stoßzähne bei indischen Elefantenbullen. Elefantenkühe haben nämlich keine.