Wer einmal den Knopf einer Spraydose gedrückt hat, der weiß, dass es nicht leicht ist, ihn wieder loszulassen.

Denn es ist wie ein Kinderspiel und hat auch etwas von Zauberei, wenn die Sahne sich auf dem Kakao verteilt, das Deo unter dem Arm oder die Farbe auf dem Graffito an der Wand – selbstverständlich nur dort, wo es erlaubt ist.

Am Anfang stand eine ernsthafte Aufgabe. Der Norweger Erik Rotheim, der von 1898 bis 1938 lebte, suchte nach einer sauberen Methode, seine Ski zu wachsen. Seine Lösung war eine stabile Dose, darin die Flüssigkeit, die er verteilen wollte, und ein Treibgas. Das Ganze steht unter Überdruck, und sobald ein Ventil geöffnet wird, lässt sich der Inhalt zerstäubt heraus sprühen. Am 9. Februar 1926 war seine Erfindung fertig: die Spraydose. Allerdings war die erste zu schwer, und der Inhalt entleerte sich auf einmal.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die technischen Probleme gelöst wurden. Rotheim selbst erlebte das nicht mehr. Seine Nachfolger verbesserten den Sprühkopf, fertigten Dosen aus leichten Metallen wie Aluminium und fanden ungiftige Treibmittel.

Die Sprühdose wurde zum Massenprodukt, zunächst in der Insektenbekämpfung und als Haarspray („Das flüssige Haarnetz“). Heute werden weltweit mehrere Milliarden Sprühdosen im Jahr hergestellt.