Wenn ihr in eine Bibliothek oder eine Buchhandlung geht, findet ihr dort so viele Bücher, dass es unglaublich lange dauern würde, sie alle zu zählen.

Bücher sind heutzutage Massenware. Das war nicht immer so. Früher war nämlich ein riesiger Aufwand notwendig, um nur ein einziges Buch herzustellen, denn Bücher wurden nicht gedruckt, sondern von Hand geschrieben.

Natürlich dauerte es sehr lange, diese sogenannten Manuskripte zu schreiben, und sie waren entsprechend selten. Außerdem passierten beim Kopieren, also beim Abschreiben eines Buches, manchmal auch Fehler. Doch im 15. Jahrhundert führte eine Erfindung des Mainzer Goldschmieds Johannes Gutenberg dazu, dass sich der moderne Buchdruck entwickelte. Gemeint ist die Druckerpresse. Bei diesem Gerät werden einzelne kleine Buchstaben, die Gutenberg aus Metall goss, in einem Rahmen zu einem Text angeordnet und mit Tinte bestrichen – so kann eine ganze Buchseite auf einmal gedruckt werden.

Nur etwa ein halbes Jahr nach der Erfindung wurden bereits an mehr als 200 Orten in Europa Bücher gedruckt. So war es erstmals möglich, Informationen in kurzer Zeit massenhaft zu verbreiten. Wissen, das zuvor wohlhabenden und gebildeten Menschen vorbehalten gewesen war, war nun allen zugänglich. So veränderte die Erfindung des Buchdrucks langfristig auch unsere Gesellschaft.