Sicher kennt ihr das Gefühl: Ihr seid erkältet, die Nase läuft. Dann benutzt ihr bestimmt ein Taschentuch, um euch zu schnäuzen.

Das machen heutzutage fast alle Menschen so. Doch in früheren Zeiten waren Taschentücher nicht so alltäglich.

Noch im Mittelalter benutzten die Menschen einfach ihre Finger, um sich die Nase zu putzen, und wischten sie danach an ihrer Kleidung ab. Was wir heute eklig und unhygienisch finden würden, war damals völlig an der Tagesordnung. Taschentücher, wie wir sie kennen, gab es nämlich nicht. Erst viel später kamen aufwendig gestaltete Stofftaschentücher in Mode.

Das Schnäuzen mit den Taschentüchern wurde zuerst in Italien eingeführt und war lange nur in Adelskreisen üblich. Dabei wurden nach wie vor Stofftaschentücher verwendet. Die ersten sogenannten Zellstofftaschentücher oder auch Papiertaschentücher wurden erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt. Sie waren für die Menschen viel praktischer, weil man sie nach dem Benutzen einfach wegwerfen konnte.

Deshalb werden sie auch heute noch benutzt – wie zum Beispiel die „Tempo“-Taschentücher, die ihr bestimmt auch kennt. Diese Marke war in Deutschland die erste für Papiertaschentücher. Am gestrigen Donnerstag feierte sie Geburtstag: „Tempo“ wurde am 29. Januar 1929, also vor 86 Jahren, zum Patent angemeldet.