Jedes Jahr wird das „Unwort des Jahres“ gekürt. Unwort bedeutet „unschönes“ oder „unerwünschtes“ Wort.

Eine Jury aus Sprachwissenschaftlern und einem Journalisten vergibt den Titel für ein Wort, das unangemessen oder unmenschlich ist, aber trotzdem von vielen Leuten verwendet wird.

Damit sollen die Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, dass mit dem Wort zum Beispiel andere beleidigt werden oder man damit einen falschen Eindruck vermitteln kann.

Die Jury hat sich dieses Mal für das Wort „Lügenpresse“ entschieden, weil sie der Meinung war, dass damit alle Medien und Journalisten schlechtgemacht würden. Immerhin klingt es so, als verbreiteten alle Medien Lügen, was natürlich nicht stimmt.

Aber genau diesen Eindruck wollen offenbar die Menschen erwecken, die das Wort benutzen – weil ihnen möglicherweise nicht gefällt, was in den Medien über sie berichtet wird.

Im vergangenen Jahr wurde das Wort „Sozialtourismus“ zum Unwort des Jahres 2013 gewählt. Es bezieht sich auf Zuwanderer, vor allem aus Osteuropa, die nach Deutschland kommen, weil sie in ihrer Heimat in großer Armut leben. Die Jury war der Meinung, dass dieses Wort die Zuwanderer beleidige, weil es so klingt, als würden die Menschen wie Touristen aus Spaß nach Deutschland kommen.