Sie gilt als diebisch. Alles, was glänzt und glitzert, scheint vor ihr nicht sicher zu sein.

Der Ruf der Elster ist nicht der beste. Doch sind die Rabenvögel wirklich so heimtückisch, wie es der Volksglaube besagt? Zu Unrecht werden die Vögel als Übeltäter und Räuber bezeichnet – das haben Forscher jetzt herausgefunden. Sie wollten der diebischen Elster auf die Schliche kommen und testeten deren Raublust. An acht Standorten legten die Wissenschaftler für das Experiment einen Haufen Nüsse auf den Boden. Neben dem Futter platzierten sie Ringe und Schrauben sowie matt lackierte Gegenstände.

Das Ergebnis: Die Elstern pickten lieber das Futter auf, als die Metallteile zu stibitzen. Sie hatten sogar Angst vor den Objekten. Die Forscher stellten fest, dass die intelligenten Vögel sich lieber etwas zum Fressen für den Wintervorrat greifen, als glitzernde Objekte im Nest zu horten. Neugierige Elstern, die doch eine glänzende Kette oder Schmuck zu fassen bekamen, bildeten die Ausnahme. In der Mythologie gilt die Elster als Vogel der Todesgöttin Hel. Schon bei den Germanen war der Vogel unbeliebt. Im Mittelalter galt die „Pica pica“, wie Fachleute das Tier nennen, als Hexen- und Galgenvogel. Elstern sind aber offenbar gar keine Täter, sondern nur Opfer alter Legenden.