Wenn ihr bei einer Gerichtsverhandlung zuschaut, könnt ihr bei manchen Prozessen neben den Richtern zwei weitere Menschen sitzen sehen.

Die Richter in der Mitte – häufig ist es auch nur ein Einzelrichter – haben eine schwarze Robe an, die zwei anderen Personen sind ganz normal gekleidet. Das sind ehrenamtliche Richter, man nennt sie Schöffen. Diese Schöffen sind keine Juristen, sondern ganz normale Bürger aus anderen Berufen.

Schöffenbänke gab es schon im Mittelalter. Das Bürgertum wollte so seine Stellung in der Gesellschaft stärken. Bei Strafverfahren müssen sich heute die Schöffen ein Bild von dem Fall machen, ohne die Akten gelesen zu haben. Sie hören nur die Aussagen der Zeugen und der Angeklagten. Außerdem beurteilen sie die Beweise, die während der Verhandlung vorgebracht werden. Die Schöffen haben bei der Urteilsfindung das volle Stimmrecht. Sie könnten einen einzelnen Profi-Richter also überstimmen.

Wer Schöffe werden möchte, kann sich bei seiner Gemeinde oder seiner Stadtverwaltung für diese Aufgabe bewerben.