Melissa, zehn Jahre alt, kennt sich gut aus in der Pflanzenwelt. Wenn sie groß ist, sagt die Tochter meines Nachbarn, will sie Floristin, also Blumenhändlerin werden.

Doch vor ein paar Tagen, bei einem Spaziergang mit ihren Eltern, war sie irritiert. Am Wegesrand sah sie ein riesiges, gelb leuchtendes Feld. Von solchen Feldern gibt es landesweit zurzeit eine ganze Menge.

„Seit wann blüht der Raps im Herbst?“, fragte Melissa ihren Vater. Der wusste keine Antwort. Ein Glück, dass gerade der Bauer auf seinem Traktor vorbeikam. „Da blüht kein Raps, sondern Senf“, verriet er. Hättet ihr das gewusst? Die Verwechslung der als Zwischenfrucht genutzten Senfpflanze mit dem Raps passiert oft, denn sie sind miteinander verwandte sogenannte Kreuzblütler.

Der Ackersenf ist eine krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht. Der Stengel ist im unteren Teil abstehend behaart. Die unteren Blätter werden bis zu 20 Zentimeter lang, sind gestielt und stark gegliedert.

Mit der Aussaat der Senfpflanze soll die Bodenfruchtbarkeit verbessert werden. Spätestens im vierten Jahr, nach der Ernte von Mais, Roggen und Gerste, muss es eine Pause geben, damit der Boden neue Nährstoffe bilden kann.

Die Senfpflanze, die vor Austrocknung schützt, erfriert im Winter und wird dann zu Beginn des nächsten Frühlings, im März oder April, von den Landwirten untergepflügt.