Wenn ihr im Freien herumlauft, seht ihr, dass die Blätter an den Bäumen sich zum Teil schon gelb verfärbt haben: Ein Zeichen, dass der Herbst bald beginnt.

Schon jetzt ist es deutlich kälter geworden. Da übernachtet keiner gerne draußen – auch Tiere nicht. Deshalb kann es öfter mal passieren, dass man zum Beispiel ein Spinnennetz zu Hause findet – und womöglich auch gleich die dazugehörige Spinne entdeckt.

Besonders auffällig sind dabei die sogenannten Weberknechte mit ihre langen dünnen Beinen. Weberknechte gehören zu den Spinnentieren, aber ein Netz können sie nicht spinnen. Normalerweise dient genau das aber Spinnen dazu, ihre Beute zu fangen, weil diese im Netz hängen bleibt. Und wie besorgt sich nun der Weberknecht seine Beute, wenn er kein Spinnennetz hat? Das haben sich auch Forscher von den Universitäten in Kiel und Mainz gefragt.

Sie fanden heraus, dass Weberknechte vor ihren Beine kleine Tastorgane haben, die sogenannten Kiefertaster. Auf diesen entdeckten die Wissenschaftler bei genauem Hinschauen eine Flüssigkeit. Durch verschiedene Versuche fanden sie heraus, dass diese Flüssigkeit ungefähr so funktioniert wie Klebe: Wenn der Weberknecht ein Insekt fressen will, braucht er nur danach zu greifen; sein Opfer bleibt sofort an den klebrigen Kiefertastern hängen. So fängt der Weberknecht seine Beute – ganz ohne Spinnennetz.