Wisst ihr, was ein Tiegelteuerling ist?

Ein kleiner Tipp: In Schweden wird er auch Brotkorbpilz und in Großbritannien Vogelnestpilz genannt. Es handelt sich also um eine Pilzart mit einem ungewöhnlichen Namen.

Der Grund dafür ist seine Form. Denn der Pilz ähnelt einem Tiegel. Darin befinden sich linsenförmige Sporenbehälter, über die sich der Pilz ausbreiten kann.

Denn Vögel verwechseln die Sporenkapseln mit Samen, fressen sie und verbreiten sie somit weiter. Die Kapseln können sich außerdem auch verstreuen, wenn sie von Regentropfen aus dem Tiegel geschleudert werden. Auf diese Weise ist der Pilz in vielen Teilen der Welt heimisch geworden.

Teuer ist der Tiegelteuerling aber nicht, weil er gar nicht käuflich ist. Ihr findet ihn also nicht im Supermarkt, dafür aber auf Totholz und Holzresten. Verteuert hat der Pilz in der Vergangenheit aber die Brotpreise. Das besagt zumindest eine alte Bauernregel. Ein großes Vorkommen dieser Pilzart bedeutete viel Regen und eine schlechte Getreideernte für die Bauern. Und wo nur wenig Getreide zu Mehl verarbeitet werden konnte, gab es auch weniger Brot.

Pilze wie der Tiegelteuerling sind wichtig für den Kreislauf in der Natur. Sie verwerten abgestorbene Pflanzenreste. Die dabei entstehenden Nährstoffe können dann von anderen Pflanzen wieder aufgenommen werden. Der Tiegelteuerling ist der Pilz des Jahres 2014, gekürt von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.